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"Wir fliegen in 11 000 Meter Höhe"

  • Lotte Temme, Klasse 4b, Meerweingrundschule (Emmendingen)

  • Sa, 03. November 2018
    Zisch-Texte

ZISCH-INTERVIEW mit dem Piloten Sebastian Oehlert über seine Ausbildung, weite Flüge und ferne Länder.

Blick ins Cockpit zu Lufthansa-Pilot Sebastian Oehlert   | Foto: Privat
Blick ins Cockpit zu Lufthansa-Pilot Sebastian Oehlert Foto: Privat

Sebastian Oehlert hat einen eher außergewöhnlichen Beruf. Er ist Pilot bei der Lufthansa. Seine Nichte, Zisch-Reporterin Lotte Temme aus der Klasse 4b der Meerweingrundschule in Emmendingen, hat ihm für Zisch einige spannende Fragen gestellt.

Zisch: Wie alt bist du, und wann hast du die Ausbildung zum Piloten angefangen?
Oehlert: Ich bin 34 Jahre alt. Im Jahr 2006 habe ich die Ausbildung zum Piloten angefangen.
Zisch: Wie kann man bei der deutschen Lufthansa Pilot werden?
Oehlert: Der Eignungstest zum Piloten bei der Lufthansa dauert fünf Tage und findet im Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt statt. Wenn dieser Test bestanden wurde, beginnt die Ausbildung in der Flugschule der Lufthansa zuerst in Bremen. Dann geht es für den ersten praktischen Teil der Ausbildung nach Phoenix in Arizona in den USA und dann wieder einige Zeit zurück nach Bremen.

Zisch: Warum wolltest du Pilot werden?
Oehlert: Weil ich Fliegen faszinierend finde. Außerdem hat mich die Technik der Flugzeuge begeistert. Und andere Länder und Kulturen lerne ich auch gerne kennen. Leider bin ich allerdings meistens nicht besonders lange in den Ländern, in die ich fliege.
Zisch: Wie viele Flugzeuge sind bei der Lufthansa im Einsatz?
Oehlert: Bei der Lufthansa sind rund 330 Flugzeuge im Einsatz.
Zisch: Wo fliegst du am meisten hin?
Oehlert: Die meisten Flüge gehen aktuell nach Tel Aviv und Barcelona. Das ändert sich aber auch immer wieder. Außerdem gibt es manchmal außerplanmäßige Flüge. Zum Beispiel wenn die Fußballnationalmannschaft zu Spielen geflogen werden muss. Dann muss man auch mal eine Route fliegen, die man sonst nicht fliegt. Wenn irgendwo politische Krisen sind, können die Piloten aber auch sagen, dass sie dort nicht hinfliegen möchten. Dann muss sich jemand bereit erklären, dort hinzufliegen.
Zisch: Wie heißt das Modell, mit dem du fliegst?
Oehlert: Jeder Pilot ist einem bestimmten Flugzeugtypen zugeordnet. Ich fliege immer den Airbus A320. Man kann sich aber auch nach einiger Zeit auf einen anderen Flugzeugtypen bewerben.
Zisch: Was war die längste Strecke, die du geflogen bist?
Oehlert: Der längste Flug, den ich selbst geflogen bin, war nach Oklahoma City in den USA.
Zisch: Fliegst du immer mit dem gleichen Piloten zusammen?
Oehlert: Nein. Auf jeder Tour, so nennt man eine Reihe nacheinander stattfindender Flüge, werden wieder andere Flugkapitäne und Co-Piloten eingeteilt. Man fliegt zwar schon auch immer mal wieder mit dem gleichen Kollegen, aber in den meisten Fällen ändert sich das mit jeder Tour
Zisch: Wie viele Leute sind meistens in einem Flugzeug?
Oehlert: Wenn das Flugzeug voll ist, sind es etwa 200 Menschen. In aller Regel sind es zumindest mehr als 150. Wenn ein Flugzeug nur den Standort wechseln muss, oder sozusagen jemand abgeholt wird, kann es auch mal sein, dass fast niemand außer den Piloten im Flugzeug ist. Das kommt vor, wenn neue Flugzeuge gekauft wurden oder alte Flugzeuge auf so etwas wie einen Schrottplatz müssen.
Zisch: Wie hoch fliegen Flugzeuge normalerweise?
Oehlert: Die Reiseflughöhe beträgt ungefähr 11 000 Meter über der Meeresoberfläche.

Ressort: Zisch-Texte

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Sa, 03. November 2018: PDF-Version herunterladen

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