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Naturschutz

Samen aus der Luft? Wie eine Drohne in Brandenburg Wäldern helfen soll

  • dpa

  • Fr, 16. Februar 2024, 18:01 Uhr
    Panorama

     

Wälder sind gestresst, auch weil der Klimawandel ihnen zusetzt. In Brandenburg sollen neue Bäume jetzt mithilfe einer Drohne wachsen. Diese soll Samen verteilen.

Markus Patas, Drohnenpilot und Ole Seidenberg, Geschäftsführer Skyseed, befüllen einen Behälter an einer Drohne mit Saatgut. Foto: Patrick Pleul (dpa)
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Nach einem Waldbrand im brandenburgischen Beelitz im Sommer 2022 sollen dort mithilfe von Drohnen neue Bäume wachsen. Die Samen sind im Landeswaldrevier Seddin am Freitag ausgebracht worden. Mit dem Projekt geht Brandenburg neue Wege bei der Aufforstung und startet einen Versuch auf einer Waldfläche, die ungefähr so groß ist wie fünf Fußballfelder. Wegen der Belastung mit alten Kampfmitteln ist das herkömmliche Pflanzen junger Bäume dort kaum möglich. Ob das Experiment funktioniert und viele Bäumchen sprießen, wird sich erst nach Monaten bis Jahren zeigen.

Im Sommer 2022 hatten mehrere große Waldbrände in Brandenburg gewütet. Allein bei Beelitz hatte sich das Feuer auf mehr als 230 Hektar Fläche ausgebreitet. Übrig geblieben war eine stark verkohlte Fläche. Jetzt soll sich der Wald regenerieren. Ziel des Umweltministeriums ist es, dass aus Kiefernwäldern naturnahe Mischwälder entstehen. Sie sollen widerstandsfähiger werden gegen die Folgen des Klimawandels.

Auch das Wetter und Wildverbiss spielen für Erfolg eine Rolle

Das Berliner Start-up Skyseed will die Wiederbewaldung aus der Luft voranbringen. Für die 3,5 Hektar große Versuchsfläche im Forstrevier Seddin wurden leichte Samen der Baumarten Sandbirke, Eberesche, Douglasie und Küstentanne ausgewählt und als Pellets präpariert. In den Behälter unter der Flugdrohne passen zwölf Kilo Pellets, wie der Gründer und Geschäftsführer der Firma, Ole Seidenberg, sagte. Laut Ministerium kann damit Saatgut für einen Hektar Wald ausgebracht werden. Die genauen Flugrouten wurden zuvor erkundet.

Mitspielen muss vor allem das Wetter – zu große Trockenheit und zu viel Regen könnten dem Saatgut schaden. Das Ministerium nennt auch den Wildverbiss als Risiko, denn Rehe und Hirsche fressen gerne die Triebe jünger Bäume.

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Ressort: Panorama

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