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DFB-Pokal

SC Freiburg souverän – 5:0 bei Barmbek-Uhlenhorst

René Kübler
  • & aktualisiert um 17.45 Uhr

  • So, 09. August 2015, 16:28 Uhr
    SC Freiburg

     

Viermal Nils Petersen: Fußball-Zweitligist SC Freiburg hat seine Pokal-Pflichtaufgabe beim Oberligisten HSV Barmbek-Uhlenhorst souverän gelöst - nicht zuletzt dank seines überragenden Stürmerstars.

Vierfach-Power: Nils Petersen führt den SC Freiburg zum Sieg.  | Foto: dpa
Vierfach-Power: Nils Petersen führt den SC Freiburg zum Sieg. Foto: dpa
Wenn Außenseiter im Pokal auf vermeintlich übermächtige Konkurrenz treffen, dann klingen die guten Vorsätze im Vorfeld stets ähnlich. Man wolle die Freiburger so lange wie möglich ärgern, hatte Ivan Sa Borges Dju gesagt. Sein Kollege Jon Jesper Hoeft steuerte die passende Warnung bei: "Bei so einem Spiel darf man keine Sekunde schlafen. Die ersten Minuten werden ganz wichtig sein." Doch sowohl das Vorhaben des Mannes mit dem wohlklingenden Namen als auch jenes des Kapitäns scheiterten. In erster Linie deshalb, weil beim Sportclub einer spielt, der in der Nähe des Tores stets hellwach ist. Keine zwei Minuten waren gespielt, da hallte der Name Nils Petersen durch das heimelige Edmund-Plambeck-Stadion. Nach Philipps feiner Vorarbeit durchkreuzte der Freiburger Torjäger die Pläne der Gastgeber recht humorlos mit dem 1:0 für sein Team.

Den Ball gaben die Profis kaum mal her

Dass es danach etwas mühsamer wurde für die Gäste, hatte zwei Gründe. Die Hanseaten hielten zwar das Wort ihres Trainers Frank Pieper-von Valtier ("Wir werden keinen Bus vor dem Tor parken"), aber doch recht pragmatisch defensiv. Und die Breisgauer beließen es bei kühler Spielkontrolle. Bei gefühlt 80 Prozent Ballbesitz kamen sie dennoch ab und an zu weiteren Chancen. Philipps Flach- und Schusters Distanzschuss (24., 29.) waren sehenswert, auch Frantz hätte erhöhen können (33.). Doch beim SC scheint dieser Tage in erster Linie Petersen für den krönenden Abschluss verantwortlich zu zeichnen. Nachdem Philipp den Pfosten getroffen hatte, erhöhte der Ex- Bremer in der Nachspielzeit der ersten Hälfte auf 2:0. Die einzige Möglichkeit der Heimelf hatte nach Mujdzas kleiner Unaufmerksamkeit zuvor El-Nemr vergeben (45.).

Vielmehr hatten die Amateure bei allem Engagement nicht zu bieten. Und die Profis begnügten sich damit, ihr Pensum gelassen runterzuspielen. Den Ball gaben sie jedenfalls kaum mehr her. Was phasenweise etwas langweilig daherkam. Gut, dass Nils Petersen auch gegen einen unterklassigen Kontrahenten reichlich akribisch, lustvoll und effektiv an seiner ohnehin beeindruckenden Torquote arbeitete. In der 46. Minute landete sein Versuch noch an der Latte. Ein bisschen später legte der 26-Jährige aber nach. Mit seinem Doppelpack zum 4:0 (61., 63.) war die Sache endgültig erledigt. "Das ist einfach mal Qualität", stellte der Pieper-von Valtier hinterher klar.

Der Rest war lockerer Sommerfußball

Seine Spieler mussten angesichts der neuerlichen Petersen-Show kapitulieren. Und wohl auch, weil ihnen die Kräfte schwanden. Mittlerweile sah es nach fast 100 Prozent Freiburger Ballbesitz aus, tatsächlich waren 85 Prozent. Um ein Haar hätte Petersen auch weitergemacht wie zuvor. In der 71. hielt er sich aber zurück, ließ dem heraneilenden Julian Schuster den Vortritt. Der Kapitän, diesmal in der Startelf, durfte das 5:0 erzielen. Keine Selbstverständlichkeit, wie Schuster selbst fand: "Ich habe mich bei Nils bedankt, dass er den Ball durchgelassen hat", verriet er später. Schließlich sei Petersen schon wieder da gewesen, um zu vollenden.

Der Rest war lockerer Sommerfußball. Der Oberligist stürzte sich zwar mutig-verzweifelt noch in ein, zwei Konterversuche, die aber recht energielos endeten. Der SC passte sich im Schongang dem Schlusspfiff entgegen. Selbst Nils Petersen fiel in der Folge nicht mehr auf.

"Die Jungs haben wieder super vorbereitet." Nils Petersen
Dafür stand der Freiburger Angreifer nach Schusspfiff wieder im Mittelpunkt. Alle wollten von ihm wissen, wie er das denn mache mit den vielen Toren. Seine erste Erklärung war typisch Petersen: "Die Jungs haben wieder super vorbereitet." Der vermeintliche Alleinunterhalter ist ein Teamplayer. Und Realist. "Ich freue mich, dass es so gut läuft, weiß aber auch, dass wieder schlechte Phasen kommen. Dann zeigt es sich." In die gleiche Richtung dachte Schuster. "Hoffentlich geht’s für ihn so weiter. Aber wir dürfen es nicht als selbstverständlich ansehen, dass Nils jede Woche trifft." Wobei sich in diesem Treffen durchaus auch eine weitere SC-Qualität gezeigt hat: Ein sehr konzentriertes und klares Spiel habe seine Mannschaft gezeigt, urteilte Trainer Christian Streich. Auch das ist in Erstrundenspielen im DFB-Pokal keine Selbstverständlichkeit.
Statistik

Barmbek-Uhlenhorst: Tholen - Carlson (81. Wiedemann), Dammann, Clausen, Lange - Hoeft, Merkle - El Nemr (79. Korczanowski), Odabas - Labiadh (66. Bober), Sa Borges Dju. Freiburg: Klandt - Mujdza (79. Stanko), Föhrenbach, Höhn, Günter - Julian Schuster, Höfler - Hedenstad, Philipp (77. Hufnagel) - Frantz (74. Guede), Petersen. Schiedsrichter: Mix (Abtswind). Tore: 0:1 Petersen (2.), 0:2 Petersen (45.+2), 0:3 Petersen (61.), 0:4 Petersen (63.), 0:5 Schuster (71.). Zuschauer: 4600.

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Ressort: SC Freiburg

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