Die Erwartungen an Bartosz Kapustka sind hoch gewesen, als er im Sommer nach Freiburg kam. Bislang wurde er ihnen nicht gerecht. Die Geschichte eines vielgepriesenen Flügelspielers.
Am 14. Juli 2017 steht Bartosz Kapustka zum ersten Mal auf dem Rasen des Schwarzwaldstadions. Er hält das neue, rote Trikot in den Händen und zieht den Stoff mit seinen langen, feinen Fingern in die Breite. Sie könnten auch einem Pianisten gehören. Diese Pose, von Fotografen gern als Symbolbild für Transferabschlüsse gewählt, kennt Kapustka bereits. Sein Lächeln wirkt jedoch nicht aufgesetzt, es strahlt echte Vorfreude aus. Auf seinem Trikot prangt die 32, jene Rückennummer, die beim Sportclub zuletzt Vincenzo Grifo trug. Eine Zahl, die für Kapustka Ehre und Bürde zugleich bedeutet. Denn die Fußstapfen, die der nach Gladbach abgewanderte Grifo im Breisgau hinterlassen hat, sind groß. Viele Experten trauen dem jungen Polen zu, Grifo in adäquater Form zu ersetzen. "Ein überragender Mann", schwärmt beispielsweise Marcel Reif. "An ihm wird der SC Spaß haben, da gebe ich Brief und Siegel."
Anspruch und Realität
Ein halbes Jahr später fällt die Bilanz ernüchternd aus. Kapustka kommt in der ...