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Schildkröten sind Urzeitüberlebende

  • Paul Wiesner, Klasse 4a, Abt-Columban-Schule (Münstertal)

  • Fr, 01. April 2022
    Zisch-Texte

     

Bei der Haltung muss man viel beachten, daher sollte man sich vor dem Kauf der Tiere informieren.

Eine Landschildkröte beim Mittagssnack  | Foto: privat
Eine Landschildkröte beim Mittagssnack Foto: privat
Schuppige, faltige Haut und riesen Panzer: Schildkröten sehen ein bisschen aus wie aus einer anderen Zeit. Es gibt sie schon sehr lange auf dieser Erde. Als es Dinosaurier gab, waren sie bereits auf der Erde.

Die griechische Landschildkröte ist die am häufigsten gehaltene Landschildkröte Deutschlands. Sie hat zwei Unterarten: Die Testudo hermanni boettgeri und die Testudo hermanni hermanni. Meine Familie und ich, Zisch-Reporter Paul Wiesner aus der Klasse 4a der Abt-Columban-Schule in Münstertal, haben seit vielen Jahren selbst einige Testudo hermanni boettgeri. Die älteste wurde vom Tierarzt auf 80 bis 85 Jahre geschätzt. Man sollte aber immer bedenken, dass griechische Landschildkröten ein stolzes Alter von 80 bis etwa 100 Jahre erreichen können und sie zählen nicht zu den einfachen Pfleglingen.

Die griechische Landschildkröte zählt zu den streng geschützten Tieren und steht in der EU-Artenschutzverordnung. Eine reine Terrarienhaltung ist bei dieser Art auf keinesfalls tiergerecht. Leider informieren sich Menschen vor dem Kauf einer Schildkröte häufig nicht ausführlich über die Haltung der Tiere oder werden schlecht informiert, sodass sie die Tiere falsch halten beziehungsweise falsch ernähren. Das sieht man dem Tier nicht sofort an, denn bei Schildkröten merkt man das erst in vielen Jahren, indem sich der Panzer verformt. Es bilden sich starke Höcker oder der Panzer wird sehr weich. Es empfiehlt sich immer, sich ausgiebig mit diesem Tier zu befassen, um keinerlei Fehler in der Haltung und Ernährung zu machen.

Ein Freigehege inklusive Frühbeet oder ein passendes Gewächshaus ist zwingend notwendig. Schildkröten sind sehr stressempfindliche Tiere, die nicht herumgetragen werden wollen und dauerhaft im Gehege leben möchten. Das Hauptfutter der Schildkröten sind Wiesenkräuter, Löwenzahn, Wegerich, Disteln, Giersch, Taubnessel, Knoblauchsrauke, Rosenblätter, Bärlauch, Stiefmütterchen, Erdbeerblätter, Rucola und weitere Futterpflanzen.

Griechische Landschildkröten sollten zwingend Winterstarre ungefähr von November bis März, also vier bis fünf Monate, halten. Dabei ist es wichtig, dass die Tiere eine Temperatur von vier bis sechs Grad haben und mit leicht feuchter Gartenerde und etwas Laub bedeckt werden. Dabei fahren sie ihren gesamten Stoffwechsel herunter. Die Atmung verringert sich auf zwei Atemzüge pro Minute ebenso auch der Herzschlag.

Schildkröten hören mit den Ohren kaum, dafür spüren sie in den Füßen, ob jemand in der Nähe läuft. Sehr gut sind ihre Augen. Ihr Fressen und ihr Zuhause können sie mit ihrer feinen Nase erschnuppern. Sie haben keine Zähne, ihre Nahrung reißen sie mit ihrem starken Kiefer in Stückchen, die sie mit einem Haps verschlingen. Es sind bewundernswerte, ruhespenende und liebevolle, aber auch zeitaufwendige Tiere.

Ressort: Zisch-Texte

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Fr, 01. April 2022: PDF-Version herunterladen

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