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"Ich will mich in der Weltelite etablieren"

  • Fr, 03. Mai 2019
    Schülertexte

ZISCHUP-INTERVIEW mit dem Langläufer Janosch Brugger darüber, was er in den nächsten Jahren sportlich erreichen will.

Janosch Brugger mit Zischup-Reporterin...m Bild) und ihrer jüngeren Schwester.   | Foto: privat
Janosch Brugger mit Zischup-Reporterin Milena Meier (links im Bild) und ihrer jüngeren Schwester. Foto: privat

Janosch Brugger bestritt im Februar seine erste Nordische-Ski-Weltmeisterschaft in Seefeld, Österreich. Der 21-Jährige kommt aus Lenzkirch, wohnt mittlerweile aber in Fischen im Allgäu. Im Januar 2017 wurde er Juniorweltmeister im Sprint und im Dezember 2018 feierte er beim Weltcup im norwegischen Lillehammer mit der besten Zeit im Verfolgungsrennen eine Art von Weltcup-Sieg. Milena Maier aus der Klasse 9c des Kreisgymnasiums Hochschwarzwald in Titisee-Neustadt hat mit ihm gesprochen. Das Interview fand im Februar statt.

Zischup: Herr Brugger, herzlichen Glückwunsch zu den tollen Leistungen in Seefeld. Wie verlief denn rückblickend die WM in Seefeld für Sie. Sind Sie zufrieden ?
Brugger: Vielen Dank. Mit der WM bin ich echt richtig zufrieden. Das war ja meine erste große WM, und dass ich dort gleich einen 18. Platz im klassischen Stil erreicht habe, war sehr cool.

Zischup: Sie sind ja einige Wettkämpfe dort gelaufen. Spürten Sie die vielen Wettkämpfe in den Knochen? Oder was war der Grund, dass Sie nicht in der Staffel laufen durften ?
Brugger: Nein, das war nicht der Grund. Wir hatten einfach fünf gleich starke Läufer für vier Positionen. Dann haben wir uns als Team zusammengesetzt und abgestimmt, wie wir uns am besten aufstellen. Ich habe dann für mich entschieden, dass ich den vier erfahreneren Sportlern den Vortritt lasse, denn ein Teamwettbewerb ist immer auch ein extremer Druck, da man ja nicht nur für sich, sondern auch noch für drei andere läuft.

Zischup: Haben Sie diese Entscheidung bereut ?
Brugger: Nein, auf keinen Fall. Wenn natürlich eine Medaille herausgekommen wäre, dann sicherlich extrem, aber so war das noch verkraftbar.

Zischup: Im Jahr 2017 wurden Sie ja Juniorenweltmeister und dieses Jahr waren Sie bei der U 23 WM in Lahti am Start. Ist es ein großer Unterschied, plötzlich bei den ganz großen Sportlern mitzulaufen zu dürfen ?
Brugger: Die U 23-er sind ja auch noch nicht die ganz Großen. Von dem her ist das Alltag. Aber wenn man im Weltcup nicht von Anfang an Vollgas gibt, dann hat man einfach keine Chance.
Zischup: Seit dieser Saison hat die deutsche Langlauf-Nationalmannschaft ja einen neuen Bundestrainer, Peter Schlickenrieder. Empfinden Sie schon eine Veränderung ?
Brugger: Ja, sicher ist jede personelle Veränderung etwas Neues. Im Großen und Ganzen ist Schlicki eine Bereicherung. Wir haben von Anfang an viel Wert auf das Team gesetzt – und so sind wir noch mehr zusammengewachsen. Wir hoffen so, als Mannschaft weiter zukommen.

Zischup: Die Saison neigt sich so langsam dem Ende zu. Zum Beispiel finden in Falun demnächst noch Weltcups statt. Wie groß ist Ihre Motivation, sich nach dem Saisonhöhepunkt nochmal voll reinzuhängen ?
Brugger: Ich fahre ja jetzt nach Québec mit, beziehungsweise ich fliege mit (lacht). Da ich jetzt eine Pause hatte seit der WM, bin ich nochmal top motiviert und werde nochmal alles reinhängen.

Zischup: Als Sportler kommt man ja um die ganze Welt. Ist dies dann Ihr erster Aufenthalt in Québec ?
Brugger: Ja, das stimmt (lacht). Ja, ich war zuvor noch nie in Québec.

Zischup: Sie sind ja seit 2016 beim Zoll. Nebenher trainieren Sie aber viel, oder? Klingt ziemlich stressig. Wie sieht Ihr Alltag genau aus und was machen Sie am liebsten, wenn Sie mal etwas Freizeit haben ?
Brugger: Ich bin Profisportler, aber beim Zoll angestellt. Das heißt, ich kann mich an sieben Tage die Woche voll auf meinen Sport konzentrieren. Die Ausbildung beim Zoll werde ich nach der Karriere machen. Ich trainiere täglich zwei Mal. Erst morgens, da findet die Haupteinheit zusammen in der Trainingsgruppe statt. Nachmittags gehe ich häufig selbst. Weiter gibt es zwei Mal die Woche ein Krafttraining am Nachmittag. In der Regel trainiere ich täglich zwischen drei und fünf Stunden.

Zischup: Eine Trainingsgruppe. Das hört sich interessant an. Wer sind denn Ihre Trainingspartner ?
Brugger: Zu meiner Trainingsgruppe gehören: Florian Notz, Laura Gimmler, Pia Fink, Sebi Eisenlauer und Katharina Hennig.

Zischup: Zum Schluss noch eine Frage: Was sind Ihre Ziele für die kommenden Jahre?
Brugger: Ich will mich natürlich sportlich weiterentwickeln und in der Weltelite etablieren. Ein ganz großes Highlight ist dann auf jeden Fall die Heim-WM 2021. Wo du hoffentlich auch Gast bist und uns anfeuerst.

Zischup: Vielen Dank für Ihre Zeit. In Oberstdorf werde ich dabei sein.

Ressort: Schülertexte

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Fr, 03. Mai 2019: PDF-Version herunterladen

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