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"Spannend war die Restaurierung mittelalterlicher Wandfresken"

  • Fr, 12. Mai 2017
    Schülertexte

ZISCHUP-INTERVIEW mit Juliane Hofer, die als Papierrestauratorin für die Städtischen Museen in Freiburg arbeitet, über ihren ungewöhnlichen Beruf.

Juliane Hofer  | Foto: privat
Juliane Hofer Foto: privat

Bei Berufen wie Lehrer, Schreiner oder Kassierer braucht es nicht viel Phantasie, um sich vorzustellen, welche Arbeit sie verrichten. Aber was bitteschön macht eine Papierrestauratorin? Noah Ehret, Schülerin der Klasse 8e der Hugo-Höfler-Realschule in Breisach, hat sich mit Juliane Hofer unterhalten, die Papier professionell restauriert.

Zischup: Was macht eine Papierrestauratorin?
Hofer: Als Papierrestauratorin ist man für die Erhaltung und Pflege von Kunst- und Kulturgütern aus Papier zuständig, das heißt man befasst sich mit Kunstwerken auf und aus Papier, Büchern, Dokumenten und Archivalien, aber auch mit Pergamenten und Fotografien. Man bereitet Graphiken für Ausstellungen vor, restauriert beschädigte Objekte und kümmert sich vor allem darum, dass die Lagerungs- und Ausstellungsbedingungen passen, damit uns die Kunstwerke möglichst lange erhalten bleiben.
Zischup: Was haben Sie studiert?
Hofer: Ich habe Papierrestaurierung studiert. Ich wollte schon immer einen Beruf ausüben, in dem man was mit den Händen machen kann. In meiner Schulzeit hatte ich die Möglichkeit, ein Praktikum in einer Restaurierungswerkstatt zu machen. Seitdem hat mich dieser Beruf fasziniert, da er sehr abwechslungsreich und vielseitig ist. Man kann handwerkliche Tätigkeiten mit theoretischem Wissen aus der Kunstgeschichte, Chemie, Physik miteinander verknüpfen.
Zischup: Seit wann arbeiten Sie als Restauratorin?
Hofer: Schon während meines Studiums habe ich als Restauratorin für verschiedene Projekte an Museen gearbeitet.
Zischup: Wo arbeiten Sie?
Hofer: Am Augustinermuseum und im Museum für Neue Kunst in Freiburg
Zischup: Seit wann arbeiten Sie in Freiburg?
Hofer: Seit Oktober 2015.
Zischup: Wo waren Sie vorher?
Hofer: Vorher war ich in Wien an verschiedenen Museen und privaten Restaurierungswerkstätten.
Zischup: Was ist Ihre Hauptaufgabe?
Hofer: Hauptsächlich bin ich dafür zuständig, die Graphischen Sammlungen des Augustinermuseums und des Museums für Neue Kunst zu betreuen und Ausstellungen, in denen Graphiken und Kunstwerke aus Papier gezeigt werden, vorzubereiten.
Zischup: Wie sind Ihre Arbeitszeiten?
Hofer: Ein normaler Arbeitstag dauert bei mir von etwa halb neun Uhr morgens bis halb sechs Uhr abends. Vor einer Ausstellungseröffnung kommt es auch mal vor, dass ich länger durchhalten muss, an anderen Tagen arbeite ich dafür manchmal auch weniger lang.
Zischup: Ihr spannendster Auftrag?
Hofer: Die spannendste Arbeit war, als ich bei meinem allerersten Praktikum bei der Restaurierung mittelalterlicher Wandfresken mithelfen durfte.
Zischup: Ihr schwierigster Auftrag?
Hofer: Die Untersuchung und Restaurierung von sehr großen Kohlezeichnungen auf Papier. Die längste Zeichnung war über fünf Meter lang und in mehrere Teile gerissen.
Zischup: Beeinflusst Ihr Job Ihre Freizeit?
Hofer: Eigentlich nicht. Aber als Restaurator geht man mit einem anderen Blick durch Museen. Und manchmal achtet man auf etwas merkwürdige Dinge, die anderen Menschen nicht auffallen würden.

Ressort: Schülertexte

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Fr, 12. Mai 2017: PDF-Version herunterladen

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