Account/Login

Was tun, wenn der Körper nicht mitmacht?

  • Josua Helmer, Klasse 9, Michaelschule & Freiburg

  • Di, 12. Januar 2016, 13:53 Uhr
    Schülertexte

     

Josua Helmer aus der neunten Klasse der Freiburger Michaelschule ist an einem Samstag losgezogen und hat vor dem Quartiersladen im Stadtteil Vauban 15 Passanten befragt – und zwar zum Thema Körperbehinderung. Doch bevor er die Befragten seine selbst entworfenen Fragebögen ausfüllen ließ, hat er zu seinen Fragen Thesen aufgestellt:

These 1: Die Befragten empfinden körperliche Lähmung am schlimmsten. These 2: Die Befragten könnten mit einer Sehbehinderung am besten leben. Sie vermissen zwar etwas, könnten aber das Defizit zum Beispiel mit einer Sehhilfe ausgleichen.
These 3: Mit einer Lähmung lässt es sich am schwierigsten weiterleben. Und: Eine Sprachbehinderung ist eine bei den Befragten nicht so allgegenwärtige Behinderungsform.

Um mit den Passanten vor dem Quartiersladen ins Gespräch zu kommen, leitete Josua mit folgender Frage ein: "Haben Sie gerade für eine kleine persönliche Umfrage zwei Minuten Zeit? Es geht um Behinderungen. Es sind nur drei Fragen." Wer sich auf die Umfrage einließ, musste sich vorstellen, körperbehindert zu sein – entweder seit Geburt oder durch eine Erkrankung oder einen Unfall. Dann hakte Josua nach. Hier die Fragen:

Frage 1: Was ist für Sie die schlimmste Körperbehinderung?

Frage 2: Mit welcher körperlichen Behinderung könnten Sie vermutlich am besten leben?
Frage 3: Gibt es Ihrer Meinung nach ausreichend gesellschaftliche Unterstützung für Behinderte?

Nach seiner Samstagsumfrage wertete Josua die Fragebögen zu Hause aus. Hier die Antworten:


Auswertung Frage 1: Für fünf von 15 Befragten ist eine Lähmung die schlimmste Körperbehinderung. Fast gleich viele empfinden eine Sehbehinderung als schlimm. Gehörlosigkeit und eine Sprachbehinderung werden als weniger schlimm angegeben.
Auswertung Frage 2: Im Gegensatz zum Ergebnis der Auswertung von Frage 1 könnten die wenigsten mit einer Gehörlosigkeit leben. Am besten ließe es sich mit einer Sehbehinderung leben. Einigermaßen zurecht kämen die meisten mit einer Sprachbehinderung. Mit einer körperlichen Lähmung würde es sich schwieriger leben lassen.
Auswertung Frage 3: Im Großen und Ganzen gibt es eine ausreichende gesellschaftliche Unterstützung bei einer körperlichen Behinderung. Bei Sprachbehinderungen und Gehörlosigkeit kann die Unterstützung noch verbessert werden. Große Unkenntnisse über eine gesellschaftliche Unterstützung scheint es bei einer Lähmung und überraschenderweise auch bei Sehbehinderungen zu geben.


Ressort: Schülertexte

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Fr, 18. Dezember 2015: PDF-Version herunterladen

Artikel verlinken

Wenn Sie auf diesen Artikel von badische-zeitung.de verlinken möchten, können Sie einfach und kostenlos folgenden HTML-Code in Ihre Internetseite einbinden:

© 2024 Badische Zeitung. Keine Gewähr für die Richtigkeit der Angaben.
Bitte beachten Sie auch folgende Nutzungshinweise, die Datenschutzerklärung und das Impressum.

Kommentare


Weitere Artikel