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Sechs Dialektwörter für den Alltag

Marius Buhl
  • Do, 25. Februar 2016
    fudder

     

Sterben die badischen Dialekte langsam aus? Ein junger Freiburger versucht, das zu verhindern – auf Facebook.

Fabian Krieger will die badischen Diakte kultivieren.   | Foto: Schoenen
Fabian Krieger will die badischen Diakte kultivieren. Foto: Schoenen

Der Freiburger Fabian Krieger, 24, hat eine Leidenschaft: die badischen Dialekte. Auf der Facebookseite "Schreib dich nicht ab, lern Badisch" teilt der Bäcker deshalb fast vergessene Dialektwörter. Für Fudder hat er ein paar der schönsten aufgeschrieben:

1. Dolder
Dolder heißt übersetzt Baumkrone. Dolder wurden im Mittelalter aber auch oft Wachtürme genannt. Außerdemgibt es einige Gaststätten, die den Namen "Zur/Zum hohen Dolder" tragen.

2. Welschkorn
Ein Wort, das man heute kaum noch hört. Welschkorn wird von "welsches Korn" abgeleitet, was wörtlich übersetzt "fremdes Korn" heißt. "Welsche" war vermutlich die hiesige Bezeichnung für die fremden Römer und Kelten. Heute trägt das Korn einen anderen Namen: Mais.

3. Wasserjumpfere
Die Libelle ist das beste Beispiel, wie vielseitig "unsri Sprooch" ist. Es gibt weit über 50 weitere Begriffe für das Insekt: Deifelsnoodle (Breisgau/Ortenau) Hornisnoodle (Eschbach), Eelnoodle (Sasbach), Bachnoodle (Buggingen), Schillebolde (Oppenau) und Wasserwiibli (Ödsbach) sind nur einige Beispiele.

4. Bobbele
Okay, jeder Freiburger kennt dieses Wort. Aber was bedeutet es? Zum einen stammt es von Poppele ab, was entweder einen kindischen oder einen alten, gutmütigen Menschen meinte. Eine weitere Ableitung kommt von Bobbl. Die Übersetzungen für diese Worte reichen von Idiot bis Langweiler. Bobbele bedeutet aber auch "Schatz". Den Freiburgern dürfte letztere Übersetzung besser gefallen.

5. Scheese
Scheese wurde ursprünglich die Pferdekutsche genannt, abgeleitet vom französischen "Chaise". Mancherorts wird heute der Kinderwagen Scheese genannt, andernorts das alte, klapprige Auto – noch ein Dorf weiter dient das Wort als sanfte Beleidigung für vergessliche Frauen.

6. Guts
Schlicht und einfach "Guts" wird von Lörrach bis in den Breisgau die Marmelade genannt. In der Ortenau heißt sie auch Schlecks.

Fabians Facebook-Seite: http://fudr.fr/badischauffb

Ressort: fudder

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Do, 25. Februar 2016: PDF-Version herunterladen

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