Abschied von einem Freund
Trauerfeier im Dom für den verstorbenen Bürgermeister Rainer Fritz

Mit einer ökumenischen Trauerfeier im Dom haben sich sehr viele Wegbegleiter und Bürger von Rainer Fritz verabschiedet. St. Blasiens Bürgermeister war am Dienstag im Alter von 52 Jahren gestorben.
Mit einer ökumenischen Trauerfeier im Dom haben sich sehr viele Wegbegleiter und Bürger von Rainer Fritz verabschiedet. St. Blasiens Bürgermeister war am Dienstag im Alter von 52 Jahren gestorben. Der von Pfarrer Traugott Weber und Pater Josef Singer geleitete Gottesdienst wurde musikalisch vom Chor der Domfestspiele, von den vereinigten Blasmusikkapellen der Stadt sowie von Domorganistin Eiko Yoshimura und Pater Klaus Mertes mitgestaltet.
Nun stehe eine unüberwindbare Mauer, die alles trenne, was bisher verbunden habe, aber das was Rainer Fritz in seinem Leben gemacht habe "ist in unser Leben eingegangen" – es sei mehr als ein Gedenken an den Bürgermeister. "Ich habe nicht nur einen Bürgermeister verloren, sondern einen Freund", sagte Weber.
Voller Hoffnung, dass er in wenigen Wochen wieder seinen Dienst aufnehmen könne, sei Rainer Fritz gewesen, sagte Landrat Martin Kistler. Es sei erstaunlich, was er in den vergangenen Wochen zusammen mit dem Gemeinderat alles angeschoben habe. Mit enormer Zielstrebigkeit und Durchsetzungsvermögen habe Fritz für die Stadt Ziele verfolgt und beispielsweise den Bau der Zeigersesselbahn durchgesetzt. Der Erhalt der dörflichen Identität von Menzenschwand und Albtal sowie die Stadtentwicklung seien ihm sehr wichtig gewesen. Die menschliche Stärke hob auch Kistler hervor: "Was ein Mensch schafft, ist das eine, wie er uns begegnet, das andere."
Die Stadt "beklagt, betrauert und beweint einen Mitmenschen, den wir unvollendet in die Ewigkeit entlassen mussten", sagte der erste Bürgermeisterstellvertreter Thomas Mutter. Rainer Fritz war, anders als Franz Schubert als Komponist der unvollendeten Sinfonie, nicht erschöpft und gleichzeitig auf dem Höhepunkt, sondern voller Zuversicht und voller Pläne – "er brannte danach, so rasch wie möglich seine Arbeit fortsetzen zu können". Rainer Fritz habe viele Chancen genutzt und das Ansehen der Gemeinde gemehrt.
Besonders wichtig sei das menschliche Vermächtnis des gestorbenen Bürgermeisters: Er sei aufgeschlossen für alle Menschen und Ideen gewesen – alles habe er zunächst angenommen und auf Machbarkeit geprüft. Mit seiner Diskussionsbereitschaft habe er die Gemeinde belebt. Die Verwaltung habe er auch immer wieder gefordert und immer wieder habe der Gemeinderat "sanfte Bremsen anlegen" müssen. Das unterstreiche aber die Bereitschaft, sich allen Herausforderungen zu stellen, sagte Thomas Mutter. Auch er hebt hervor: "Bei ihm war alles in wohltuender menschlicher Atmosphäre", das Amt habe Rainer Fritz mit "natürlicher und immer noch jugendlicher Würde erfüllt".
Tief bewegt habe ihn die traurige Nachricht, sagte Hermann Primus. Der Bürgermeister der österreichischen Partnerstadt St. Paul sprach auch im Namen der Partnerstädte Klingnau und Saint-Blaise in der Schweiz. Es sei kaum fassbar, dass man die vertraute Stimme des Freundes und das Temperament nun nicht mehr erleben könne. Die freundschaftliche Begegnung mit Rainer Fritz sei sehr wichtig gewesen.
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