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Zischup-Interview

Studierende haben stärkere Zweifel

  • Elina del Popolo, Klasse 8b, Deutsch-Französisches Gymnasium (Freiburg)

  • Fr, 16. Dezember 2022
    Schülertexte

     

Christine Grillborzer ist Slawistin an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. Ein Gespräch über den Ukrainekrieg und seine Auswirkungen auf ihre Arbeit. .

Christine Grillborzer  | Foto: Privat
Christine Grillborzer Foto: Privat
Zischup: Wie hat sich der Ukrainekrieg auf Ihre beruflichen Beziehungen mit Russland und der Ukraine ausgewirkt?
Grillborzer: Kooperationen mit Russland, zum Beispiel ein binationaler Studiengang an der Universität Freiburg, wurden unterbrochen. Die Zusammenarbeit mit einzelnen Kollegen und Kolleginnen wird auf persönlicher Basis weitergeführt, die Zusammenarbeit mit manchen musste beendet werden.
Zischup: Wie wirkt sich der Ukrainekrieg auf Ihre Arbeit als Lehrerin am slawischen Seminar aus?
Grillborzer: Ich kann einen höheren Positionierungs- und Austauschbedarf seitens der Studierenden beobachten. Es gibt problematische Situationen, die intensive Auseinandersetzung benötigen. Studierende haben stärkere Zweifel im Hinblick auf die Studium- und Berufswahl.
Zischup: Hatten Sie mit Hilfe für Geflüchtete zu tun?
Grillborzer: Ja, zum Beispiel bei der Abwicklung von Stipendien für ukrainische Wissenschaftlerinnen.
Zischup: Hat der Krieg verändert, wie Sie Ihre Arbeit als Slawistin sehen?
Grillborzer: Die Verantwortung ist auf vielen Ebenen rasch gewachsen: Die Studierenden brauchen vermehrt eine "Referenzfigur", man wird plötzlich "Expertin" auch für Themen, die man bis dahin nur gestreift hatte.
Zischup: Welche Aufgaben sehen Sie für sich als Slawistin?
Grillborzer: Unsere Aufgabe sehe ich im Moment im Aufklären und Vermitteln, im Brücken schlagen. Die Erfolge darin könnten wir aufzeigen. Wir können auch Solidarität durch die stärkere Repräsentation der Ukraine in Lehre und Forschung ausdrücken.

Ressort: Schülertexte

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