In den vergangenen Monaten ist die Zahl der Tafelkunden massiv angestiegen. Schon vor der Ankunft der Flüchtlinge waren die Tafeln an der Belastungsgrenze, jetzt müssen sie neue Wege suchen. Wie geht es weiter?
Treffen sich zwei Menschen in der Freiburger Stadtbahnlinie 1, kurz vor der Haltestelle "Alter Messplatz". Er sieht sie: rosa Filzhut, lange braune Haare, weiches Gesicht. Sie sieht ihn: großgewachsen, Adlernase, den Kopf fast kahl rasiert. Beim Aussteigen verfallen beide in den Laufschritt, er überholt sie. Erst kurz vor dem Tafelladen etwas abseits an der Schwarzwaldstraße lässt er ihr lachend den Vortritt.
Er war nur ein Scherz – der Wettlauf um den besseren Platz in der Schlange, die sich an diesem Montag kurz vor zehn Uhr hier gebildet hat. Ein Scherz auf ihre beider Kosten: Er ist mit seiner Frau und zwei Kindern aus Syrien geflüchtet, sie auf ...