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UMF

Zwischen Traum und Trauma: Ein 17-jähriger Flüchtling aus Syrien in Freiburg

Nadine Zeller

Von

Mo, 14. Juli 2014 um 11:24 Uhr

Südwest

Der 17-jährige Palästinenser Jaber Judeh ist dem syrischen Bürgerkrieg entflohen und lebt jetzt ohne seine Familie in Freiburg. BZ-Redakteurin Nadine Zeller hat den minderjährigen Flüchtling begleitet.

Der Sound des Terrors sucht ihn alle 30 Minuten heim. Als Jaber zum ersten Mal das anschwellende Dröhnen hört, schließt sich eine Faust um sein Herz. Wie gelähmt sitzt der Teenager aus Syrien in seinem Zimmer in der Freiburger Wiehre und wartet auf den Einschlag. Es ist nur ein Zug, der vorbeifährt. Aber das klingt, sagt Jaber, wie die Raketen in Damaskus.
Jaber streckt das Handy rüber. Darauf ist ein Bild seines Koranlehrers zu sehen. Das Gesicht ist aschfahl. Die Haut spannt über den Lippen. Die Zähne ragen aus dem verzerrten Mund. Es ist das Foto eines Leichnams. Ahmad Ibrahim ist beim Angriff umgekommen. Er hat Jaber immer bei den Hausaufgaben geholfen. Er war freundlich und humorvoll. Er starb mit 28.
Illegal ohne Eltern eingereist
Jaber Judeh lebt. Er ist 17 Jahre alt, nach Deutschland illegal eingereist ohne Eltern und gilt damit als "unbegleiteter minderjähriger Flüchtling", Behördenkürzel UMF. Jaber floh voriges Jahr vor dem syrischen Bürgerkrieg aus einem zerstörten Land. Seit Herbst 2013 ist er in Freiburg. In Sicherheit. Das macht ihm zu schaffen. Denn sein Vater ...

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