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"Täglich 100 Kilometer fahren"

  • Fr, 03. Dezember 2010
    Zisch-Texte

     

ZISCH-INTERVIEW mit Andrea und Sven Meier: Sie sind beim härtesten Mountainbike-Rennen mitgefahren.

Marius mit Andrea und Sven Meier   | Foto: Privat
Marius mit Andrea und Sven Meier Foto: Privat

Cape Epic ist das härteste Mountainbike-Etappenrennen der Welt. Da ich, Marius Hipp, Klasse 4 b, GHS Michaelschule Riegel, selbst gerne Mountainbike fahre und in einem Mountainbike-Verein bin, hat mich schon immer interessiert, wer wo welche Rennen fahrt. So kam ich auf die Idee, Andrea und Sven Meier zu interviewen. Mein Papa hat mit erzählt, dass die beiden am Cape Epic teilgenommen haben.

Marius: Ihr habt im März an diesem Rennen teilgenommen. Ich weiß, dass es in Afrika war, mehr aber nicht. Wo seid ihr gestartet und wo war das Ziel?

Sven Meier: Gestartet sind wir in Diemersfontane auf einem großen Weingut. Das liegt in der Nähe von Kapstadt in Südafrika.

Andrea Meier: Ziel war in Lourensford.

Marius: Das Rennen hatte acht Etappen. Wie viel Kilometer sind das circa täglich?

Sven Meier: Täglich waren das circa 100 Kilometer.

Marius: War das sehr anstrengend?

Andrea Meier: Ja, sehr anstrengend. Wir mussten meistens um fünf Uhr morgens aufstehen, unsere Sachen packen, uns und unsere Bikes richten.

Sven Meier: Der Sand war das Schlimmste. Da fährt man wie auf Schnee.

Marius: Afrika, da denkt jeder an Hitze und Wüste, war das so?

Sven Meier: Teilweise schon. Im März war bei uns Frühling, aber in Südafrika war Herbst. Trotzdem hatte es so um die 25 bis 30 Grad.

Andrea Meier: Wir fuhren durch sehr viele verschiedene Landschaften. Wir haben Obstplantagen gesehen, Reben, viel Grün, aber auch Halbwüsten

Marius: Was isst und trinkt ein Biker während einer Etappe?

Andrea Meier: Sehr viel, mindestens vier Liter Wasser mit Energiepulver vermischt. Ungefähr fünf Power-Bar-Gel und einige Energieriegel, damit der Körper genügend Kohlenhydrate hat.

Marius: Gibt es ein spezielles Frühstück für einen Biker, damit er genug Ausdauer hat?

Sven Meier: Es sollte leicht verdaulich sein, der Körper muss die Energie schnell aufnehmen.

Andrea Meier: Deshalb haben wir viel Weißbrot, Getreidebrei und Müsli gegessen.

Marius: Was habt ihr Abends gegessen?

Andrea Meier: Sehr, sehr viel. Mindesten drei Teller mit Nudeln, Fleisch und Salat. Aber leider keinen Nachtisch. Der hat zu viel Zucker und liegt schwer im Magen.

Marius: Wo habt ihr geschlafen?

Andrea: In Ein-Mann-Iglu-Zelten.

Marius: Sven, du hast das Rennen mit Andrea als Mixed-Team gefahren. Streitet man sich auch?

Sven Maier: Ja, manchmal. Wenn einer anhalten will, um was zu essen oder trinken und der andere nicht. Oder wegen dem Tempo.

Andrea Meier: Vor allem, wenn man Hunger hat, wird man leicht stinkig und motzt den Partner an.

Marius: Hattet ihr auch mal Pannen an den Bikes?

Sven Maier: Pannen hatten wir zum Glück keine. Aber alles dabei, falls wir eine gehabt hätten.

Marius: Wie habt ihr euch auf solch ein Rennen vorbereitet?

Andrea Maier: Mit sehr viel Rad fahren, Laufen, Joggen, Langlauf und Rückengymnastik.

Marius: Habt ihr einen Beruf oder seit ihr Profisportler?

Sven Maier: Nein, wir sind keine Profis. Andrea ist Krankenschwester und ich bin Rechtsanwalt.

Marius: Woher kanntet ihr das Rennen, weil ich von diesem Rennen noch nichts gehört habe?
Sven Maier: Cape Epic ist für den Mountainbiker wie für einen Rennradfahrer die Tour de France. Also das härteste Rennen überhaupt. Bei Bikern ist das schon bekannt.

Marius:
Wie erfolgreich war für euch das Rennen?

Sven Maier: Wir sind als 15. im Ziel angekommen und stolze Finisher.

Marius: Würdet Ihr wieder teilnehmen?

Andrea Maier: Ja, vielleicht, wenn wir Zeit haben. Hättest du uns das im Ziel gefragt, hätten wir nein gesagt.

Ressort: Zisch-Texte

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Fr, 03. Dezember 2010: PDF-Version herunterladen

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