Jean-Claude Baker gehörte zur Regenbogenfamilie der legendären "Schwarzen Venus" / Sein Restaurant in New York trägt ihren Namen.
Es gibt Sehnsuchtsorte, an die man immer wieder zurückkehrt. Weil sie schön sind und exotisch. Oder das genaue Gegenteil. Vielleicht sind sie in ihrer augenfälligen, ersten Fremdheit zur Heimat geworden. Hinter der schweren Tür zum "Chez Josephine" im New Yorker Theaterdistrikt jedenfalls verbirgt sich einer der letzten Orte dieser Art in der Millionenmetropole, er repräsentiert das bohèmehafte New York, das New York des Jean-Claude Baker.
"Na, komm herein, mein Schatz, ich habe einen schönen Tisch für Dich." Baker spricht Deutsch mit Leidenschaft und einem schweren, französischen Akzent. Baker trägt einen großen Namen. Die erste schwarze Künstlerin von Weltruhm, Josephine Baker, wird 1957 zu seiner "Mutter" und zu der Vertrauensperson, die er niemals hatte. Unabhängig, unverblümt, erfolgreich und meistens abwesend war sie, "ihre direkte Art zog mich ungemein an", erklärt Baker rückblickend. "Ich habe einen Mutterkomplex", gesteht er. ...