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Zischup-Interview

"Ufg’regt habi mi scho"

  • Luis Winkler, Klasse 8e, Max-Planck-Realschule & Bad Krozingen

  • So, 02. Juli 2017, 00:00 Uhr
    Schülertexte

     

Vergangenes Jahr fand eine Brandschau im Schallstadter Hotel "Zum Ochsen" statt. Luis Winkler aus der Klasse 8e der Max-Planck-Realschule in Bad Krozingen hat mit Peter Winkler, dem Hoteldirektor, darüber gesprochen.

Zischup: Herr Winkler, in welchen Teilen der drei Häuser wurde nach brandgefährdeten Stellen gesucht?
Winkler: Lediglich im größten der drei Häuser, dem Gästehaus mit vier Stockwerken und 30 Zimmern.
Zischup: Wurden Sie mit der Brandschau von einen Tag auf den anderen einfach so überrascht?
Winkler: Also, ich wurde vier Wochen vorher informiert über das genaue Datum, damit ich mich vorbereiten konnte.
Zischup: Welche Beauftragten betraten an dem Tag das Gebäude zur Betrachtung des Hauses?
Winkler: An dem Tag betrat mit mir der Gesamtkommandant der Freiwilligen Feuerwehr Schallstadt, ein Mitarbeiter des Amtes für Brand- und Katastrophenschutz, ein Mitarbeiter des Landratsamtes, ein Gebäude- und Brandschutzsachverständiger und der Architekt des Hauses das Gebäude.
Zischup: Was passiert denn bei einer Brandschau?
Winkler: Bei einer Brandschau, wie sie bei uns war, wird das Gebäude von innen und außen auf brandschutztechnische Mängel untersucht, und zwar durch in Augenscheinnahme aller wesentlichen Räume und der Grundstückseigenschaften in Bezug auf Anfahrbarkeit durch die Feuerwehr und das Vorhandensein der Aufstellflächen für die Feuerwehr.

Zischup: Wurden bei Ihnen im Gästehaus Mängel gefunden und wenn ja, was für welche?
Winkler: Es gab überraschenderweise einige technische Details, die den aktuellen Anforderungen nicht entsprechen, obwohl das Haus erst 23 Jahre alt ist und 1993 als Hotelbetrieb genehmigt wurde. Zum Beispiel wurde der Einbau von vier Brandschutztüren verlangt, ebenso eine neue Brandmeldeanlage mit Aufschaltung zur Rettungsleitstelle in Freiburg, vernetzte Rauchmelder in allen Räumen und einiges mehr. Der Maßnahmenkatalog umfasste insgesamt rund 20 Positionen.
Zischup: In dem Moment, als Sie von diesen vielen Mängeln erfuhren, belasteten Sie diese ganzen Anforderungen?
Winkler: (lacht) Ufg’regt habi mi scho, aber wat mut dat mut.
Zischup: Wie haben Sie vor, die Probleme zu behandeln?
Winkler: Die Problembehandlung wurde in Angriff genommen in Zusammenarbeit mit unserem Hausarchitekten. Daraufhin wurden die entsprechenden Firmen beauftragt. Einige wenige Maßnahmen konnten wir selbst erledigen.
Zischup: Wer wird für Sie das Hotel brandsicher machen und wie hoch sehen die Kosten zur Verbesserung aus?
Winkler: Zur Erfüllung der angeordneten Maßnahmen wurden regionale Firmen beauftragt. Darunter zum Beispiel Elektriker spezialisierter Brandschutzfirmen, ein Architekturbüro und ein Brandschutzsachverständiger. Im Gesamten haben die ganzen Maßnahmen rund 100 000 Euro gekostet.

Zischup: Was wurde Ihnen angedroht, wenn Sie die Anforderungen nicht erfüllen würden?
Winkler: Es könnten Geldstrafen auf mich zukommen, bis hin zur Sperrung des Gebäudes.
Zischup: Hatte die Brandschau und ihre Folgen Auswirkungen auf die Gäste?
Winkler: Eigentlich nicht, bis auf die Gebühr für widerrechtliches Rauchen in den Zimmern. Diese erhöht sich von bisher 50 Euro auf künftig rund 1000 Euro, dies sind die Kosten für einen Fehlalarm bei der Feuerwehr.
Zischup: Wie ich sehe, bauen Sie gerade eine neue Rezeption an das Gästehaus. Hatte die Brandschau Auswirkungen auf den Bau der Rezeption?
Winkler: Meines Erachtens wurden die Maßnahmen getrennt behandelt.

Ressort: Schülertexte

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