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Musik aus Japan

"Unsere Taiko-Trommeln lösen beim Publikum oft Hochgefühle aus"

  • Di, 27. Februar 2024, 12:29 Uhr
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Anzeige Chiaki Toyama ist Kopf des japanischen Trommelgruppe Kokubu, die am 7. März in Villingen-Schwenningen auftritt. Im Interview erklärt er, was die Taiko-Trommelkunst ausmacht und warum er sich auf das deutsche Publikum freut.

Die Trommelshow "KOKUBU - The Drums of Japan" besticht durch die Synchronizität der 17 Schlagwerker im Klang wie auch in den aufeinander abgestimmten Bewegungen. Foto: think tank ART
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Kokubu ist eine der bekanntesten Taiko-Trommelensemble weltweit. Die Trommlerinnen und Trommler sind nicht nur Virtuosen auf ihren Instrumenten, sondern auch Meister der Synchronität und Inszenierung. Neben der hypnotisch-faszinierenden und positiven Energie des Trommelspiels verfolgt der Direktor und musikalische Leiter Chiaki Toyama noch einen weiteren Ansatz: Er möchte die tiefgreifende Spiritualität Japans erlebbar machen.
Herr Toyama, was fasziniert Sie an der japanischen Trommelkunst und an der Arbeit mit ihren Musikern?
Toyama: Das Spiel der großem Röhrentrommeln, genannt Taikos, ist eine tief in alten Traditionen verwurzelte, japanische Kunstfertigkeit. Um es zu beherrschen, braucht es nicht nur Technik, Kraft und Kondition, sondern es muss auch auch der Geist muss ausgebildet werden. Das Wichtigste ist daher die Seele und die seelische Vorbereitung der Spieler. Durch gutes Benehmen, eine gesittete Sprache und Respekt, entwickeln wir unseren Geist und Seele weiter und höher. Nur auf diese Art kann die Japanische Kunst und Tradition fortgeführt werden. Das ist meine Überzeugung und so lehre ich auch.

Wie setzen Sie das bei Ihrem Ensemble Kokubu um?
Toyama: Ich arbeite mit jungen Trommlerinnen und Trommlern zusammen, die zwischen 18 und 28 Jahre alt sind. Durch intensives Proben trainieren wir aber nicht nur die technischen und körperlichen Fähigkeiten für das Trommelspiel, sondern weiten auch unsere spirituelle Sensibilität aus. Auf dieser Basis komponiere und arrangiere ich die Stücke. Durch das Taikospiel lernen wir vieles und möchten diese Erfahrungen in die ganze Welt transportieren. Das ist unsere Philosophie.

Hat der Name "Kokobu" eine Bedeutung?
Toyama: "KO" bedeutet Trommeln, "KU" bedeutet Schreien und die chinesische Tonleiter, "BU" heißt Tanz. Denn wir wollen mit dem Publikum zusammen Spaß haben und es soll eine Freude entstehen, die alle zum Tanzen bringt.

Wie kommt es, dass die Taiko-Trommeln eine so große Bandbreite an Klängen und Tönen erzeugen?
Toyama: Es gibt sehr verschiedene Taiko-Trommeln. Die große O-Daiko, die Chuu-Daiko, die Miya-Daiko und die Shime-Daiko, bei der das Fell sehr stark bespannt ist und die einen sehr hohen Ton erzeugt. Es gibt unzählige Spielmöglichkeiten für jede Trommel – tiefe Töne als auch hohe Töne. Und alle Klänge haben eine Seele: die tiefen Basstöne der großen Taiko, die hohen Töne der kleinen Taiko, welche beim Publikum ein Hochgefühl auslösen – jeder Klang wirkt anders. So erreichen wir die Herzen der Zuhörer.

Welche Trommeln kommen bei Ihren Konzerten zum Einsatz?
Toyama: Wir haben zwei O-Daikos auf der Bühne, die einen Durchmesser von 1,5 Meter hat. Dann sind da noch die Chuu-Daikos, gefertigt aus dem japanischen Keyaki-Baum. Weiter spielen wir auf Okedo-Daikos, bei denen untere und obere Fell mit einem Seil verbunden und gespannt ist. Sie sind ähnlich wie bei einem Schlagzeug angeordnet. Sehr hohe Töne erzeugen wir mit der Shime-Daiko. Somit kann unser Ensemble die unterschiedlichsten Tonfarben und Lautstärken erzeugen.

Werden noch weitere Instrumente eingesetzt?
Toyama: Ich spiele die Shakuhachi-Flöte aus Bambus und auch die Shinobue-Querflöte, die ebenfalls aus Bambus gefertigt ist. Weiter kommen das Zupfinstrument Koto und die Chappa, eine kleine Hand-Cymbal, in unseren Konzerten vor. Und wir haben den brillanten Musiker Masamitsu Takasaki eingeladen. Er ist Weltmeister im Spiel der Tsugaru Shamisen, einem dreisaitigen Lauteninstrument.

Sie sind derzeit in Deutschland auf Tour und kommen am 7. März auch nach Villingen-Schwenningen. Wie kam es zu der Zusammenarbeit mit dem deutschen Tourmanagement Miro Live?
Toyama: Ich hatte bereits viel Gutes über von der Agentur gehört und es kam zu ausführlichen Gesprächen. Wir konnten einen langfristigen Vertrag abschließen und somit unseren Wunsch verwirklichen, in Europa aufzutreten. Wir spielen dieses Jahr auch einige Termine in der Schweiz, Belgien und Luxemburg.

Was glauben Sie, wie wird das deutsche Publikum Ihre Musik aufnehmen?
Toyama: Das deutsche Publikum war uns immer sehr sympathisch. Wir durften großartige Reaktionen auf die traditionellen Stücke und Eigenkompositionen erleben und waren stets angetan von deren Offenheit. Ich bin überzeugt, dass dies so bleibt und freue mich jetzt schon auf die vielen Orte, die wir während der Tournee in diesem Jahr besuchen.

Worauf freuen Sie sich besonders, wenn Sie an die kommende Tournee denken?
Toyama: Auf die Begegnung mit dem Publikum. Wir wollen mit unserer Taiko-Kunst das Publikum glücklich machen und unsere Freude teilen. Von diesen Begegnungen können wir lernen und uns weiterentwickeln – es kann Neues entstehen.
KOKUBU The Drums of Japan
Sound of Life – Tour 2024
Wann: Donnerstag, 7. März 2024, um 20 Uhr
Wo: Theater am Ring
Romäusring 2, 78050 Villingen-Schwenningen
Tickets online auf reservix.de oder bz-ticket.de

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