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"Wenn mir nichts einfällt, geh’ ich raus"

  • Klasse 4, Grundschule Salzert (Lörrach)

  • Fr, 30. November 2018
    Zisch-Texte

     

ZISCH-INTERVIEW mit dem Kinderbuchautor Andreas Kirchgäßner über gute Einfälle, Afrika und die Entstehung von Büchern.

Ein Autor zu Besuch: Andreas Kirchgäßner mit Laura Braun   | Foto: Miriam Herbage
Ein Autor zu Besuch: Andreas Kirchgäßner mit Laura Braun Foto: Miriam Herbage

Am 13. November kam Andreas Kirchgäßner zu uns in die Grundschule Salzert. Andreas Kirchgäßner hat viele Afrikabücher geschrieben, denn er hat den Kontinent schon oft besucht. Er war sehr lustig und hat uns über Afrika erzählt. Zum Glück hatte er genügend Bücher dabei, die wir kaufen konnten. Er hat jedem von uns etwas ins Buch geschrieben. Wir Zisch-Reporter aus der Klasse 4 durften ihn auch noch interviewen. Das war ein schöner Vormittag. Deshalb danken wir dem Förderverein, der Andreas Kirchgäßner zu uns eingeladen hat.

Zu Beginn hat er uns gleich eine schwierige Frage gestellt: "Was braucht man als Erstes für eine gute Geschichte?" Richtig, gute Einfälle! Andreas Kirchgäßner hat uns erzählt, wie man die bekommt und mit uns zusammen kleine, lustige Geschichten erfunden. Er hatte eine Geschichtentasche dabei, die unordentlich war.

Darin war ein Trichter, mit dem er uns gezeigt hat, wie man Einfälle einfangen kann. Zum Beispiel einen Höreinfall mit einer komischen Stimme. Oder einen Geschmackseinfall mit Sucuk und Spiegeleiern, oder einen Geruchseinfall mit Parfüm. Wenn uns jetzt noch einfällt, wie die Geschichten weitergehen, dürfen wir ihm das schreiben. Danach hat er uns erzählt, wie Taxifahren in Ghana geht, von einem Taxifahrer und einem Taxi, das immer voller wurde. Anschließend hat er uns aus dem Buch "Fußball-Freunde" Seiten gezeigt. Er hatte einen Stoffhasen dabei und sagte: "Ihr sollt lesen, weil meine Stimme schon ganz rau ist." Und so hat jedes Kind, das den Stoffhasen bekam, gelesen.
Natürlich hatten wir auch viele Fragen, die wir ihm im Anschluss stellen durften.

Zisch: Wie viele Bücher haben Sie schon geschrieben?
Kirchgäßner: Zehn Bücher.
Zisch: Welches Buch von Ihnen gefällt Ihnen am besten und welches war am erfolgreichsten?
Kirchgäßner: Mein erfolgreichstes Buch war "Fußball-Freunde". Es erscheint schon in der dritten Auflage. Am besten gefällt mir das Jugendbuch "Traum-Pass" über einen jugendlichen Flüchtling.
Zisch: Schreiben Sie auch für Erwachsene?
Kirchgäßner: Ja, das Hörbuch "Das Haus der Schlangen und Sieben Farben der Nacht" ist auch für Erwachsene.
Zisch: Wie bekommen Sie die Ideen für Ihre Bücher?
Kirchgäßner: Das habe ich euch ja gezeigt. Wenn mir nichts mehr einfällt, gehe ich raus und erforsche die Welt. Viele Ideen habe ich von meinen Afrikareisen.
Zisch: Wie lange arbeiten Sie?
Kirchgäßner: Das kommt darauf an. Manchmal von morgens bis abends.
Zisch: Wie hieß Ihr erstes Buch?
Kirchgäßner: "Das alte Haus".
Zisch: Wollten Sie als Kind schon Autor werden?
Kirchgäßner: Ja, meine Oma hat fürs Radio Texte geschrieben und mich dazu ermutigt.
Zisch: Schreiben Sie gerade auch ein Buch?
Kirchgäßner: Ja, es handelt wieder von Afrika.
Zisch: Wie viele Schulen haben Sie schon besucht?
Kirchgäßner: Weit über 1000. Seit 2003 gebe ich zirka 100 bis 150 Lesungen pro Jahr.
Zisch: Verdienen Sie viel Geld und können Sie davon leben?
Kirchgäßner: Ich kann davon leben, aber viel Geld verdiene ich nicht. Vier Prozent des Kaufpreises eines Kinderbuches bekomme ich, sechs Prozent die Illustratorin.
Zisch: Wie lange dauert es, ein Buch zu schreiben?
Kirchgäßner: Ein Kinderbuch zu schreiben, dauert etwa drei Monate. Dann bekommt es die Illustratorin, dann der Setzer, dann die Druckerei und schließlich der Buchbinder. Bis ihr es im Laden kaufen könnt, vergeht ein Jahr.
Zisch: Wo schreiben Sie Ihre Bücher?
Kirchgäßner: Zu Hause am Schreibtisch.
Zisch: Welche Art von Büchern schreiben Sie am liebsten?
Kirchgäßner: Die Jugendbücher sind alle Abenteuerbücher, außer einem Fantasy-Buch.
Zisch: Seit wann schreiben Sie?
Kirchgäßner: Seit 23 Jahren.
Zisch: Schreiben Sie erst auf Papier oder gleich am Computer?
Kirchgäßner: Zuerst mache ich mir Notizen mit dem Bleistift. Dann tippe ich am Computer.

Ressort: Zisch-Texte

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Fr, 30. November 2018: PDF-Version herunterladen

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