Account/Login

Beluga-Wal Noc

Wenn Wale sprechen lernen...

  • Melanie Stöhr

  • Mi, 24. Oktober 2012, 15:54 Uhr
    Neues für Kinder

     

In den USA haben Forscher einen Wal beobachtet, der wohl versucht hatte, die menschliche Stimme nachzuahmen. Kann das wirklich stimmen? Jetzt wurden die interessanten Ergebnisse veröffentlicht.

Ein Beluga-Wal konnte seine Stimmlage ...dass es erstaunlich menschlich klang.   | Foto: dpa
Ein Beluga-Wal konnte seine Stimmlage so verändern, dass es erstaunlich menschlich klang. Foto: dpa
Vor etwa 30 Jahren haben Wissenschaftler aus den USA eine Entdeckung bei einem Beluga-Wahl gemacht. Es schien, als würde er die menschliche Stimme versuchen nachzuahmen. Nachdem sie Jahrzehnte daran forschten, haben sie jetzt ihre Ergebnisse veröffentlicht.

Der junge Beluga-Wahl Noc lebte jahrelang zu Forschungszwecken in einem Becken der US-Marine in der kalifornischen Stadt San Diego in den USA.

Sam Ridgway, ein Wissenschaftler, der bei der National Marine Mammal Foundation arbeitet, nahm zusammen mit seinem Team 1984 die ersten Töne des Wals wahr.

Auch ein Taucherteam, das sich einmal in dem Becken befand, machte eine interessante Entdeckung. Sie waren aus dem Wasser aufgetaucht, da sie mehrfach deutlich das Wort "out"(englisch:"raus") gehört hatten. Da bemerkten sie, dass es Noc war, der die menschlichen Töne von sich gegeben hatte. Die Laute klangen also so wie Menschen, die sich in weiter Entfernung unterhielten.

Die Geräusche, die Noc von sich gab, waren nicht nur in der Tonlage, sondern auch in der Dauer und im Rhythmus der Menschenstimme erstaunlich ähnlich. Die üblichen Geräusche von Walen liegen um mehrere Oktaven höher.

Die Forscher berichteten, dass Noc seine normale Methode, einen Ton von sich zu geben, verändern musste, um diese Töne erzeugen zu können. Er musste scheinbar den Druck in seiner Nasenhöhle verändern und die Muskeln seiner Lippen anders anspannen, als er es gewohnt war.

Sam Ridgway betont, dass das sehr anstrengend für den jungen Wal sei und dass dies darauf hindeute, dass der Wal sich so viel Mühe gegeben hatte, weil er mit dem Menschen vielleicht in Kontakt treten wollte. Nachdem der Wal sieben Jahre in dem Becken der US-Marine gefangen war, hatte er vermutlich so viele Menschen reden hören, dass er versucht hatte sie nachzuahmen oder sich mit ihnen zu unterhalten.

So seltsam es klingen mag: Schon viel früher hatte es bereits Berichte von Walen gegeben, die sich anhörten wie eine Gruppe schreiender Kinder. Den Wissenschaftlern zufolge sind das aber nun die ersten Belege dieser Fähigkeit.

Als Noc vier Jahre später erwachsen wurde, verlor er offenbar das Interesse an den fremden Klängen. Er wurde zwar nicht stiller, äußerte aber nur noch Beluga-typische Pfeiflaute. Mittlerweile ist Noc leider schon gestorben.

Ressort: Neues für Kinder

Artikel verlinken

Wenn Sie auf diesen Artikel von badische-zeitung.de verlinken möchten, können Sie einfach und kostenlos folgenden HTML-Code in Ihre Internetseite einbinden:

© 2024 Badische Zeitung. Keine Gewähr für die Richtigkeit der Angaben.
Bitte beachten Sie auch folgende Nutzungshinweise, die Datenschutzerklärung und das Impressum.

Kommentare


Weitere Artikel