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Anekdoten ums nadelige Gewächs

Wer liegt schon gerne unterm Weihnachtsbaum?

  • unseren Redakteurinnen & Redakteuren

  • Mo, 21. Dezember 2015, 14:36 Uhr
    Panorama

Man muss nicht Sketche von Loriot schauen, um sich über Missgeschicke mit Weihnachtsbäumen zu amüsieren. Fast jeder hat die eine oder andere Anekdote mit dem nadeligen Gewächs erlebt. Auch die Redakteure der BZ.

Nicht nur das Schmücken, auch der Weih...h kann  schon mal eine Belastung sein.  | Foto: dpa-tmn
Nicht nur das Schmücken, auch der Weihnachtsbaum an sich kann schon mal eine Belastung sein. Foto: dpa-tmn
Man muss nicht Sketche von Loriot schauen, um sich über Missgeschicke mit Weihnachtsbäumen zu amüsieren. Fast jeder hat die eine oder andere Anekdote mit dem nadeligen Gewächs erlebt. Auch die Redakteure der BZ.

Ein Satz fürs Leben

Der Satz wird mich mein Leben lang begleiten. Irgendwer aus der Familie erinnert sich immer daran. Rund 45 Jahre ist es her, dass der Satz fiel. Und er kam von mir. Denn meinem Bruder und mir war es damals überlassen, Glaskugeln und Lametta zwischen die grünen Nadeln zu hängen. Zwei kleine Kinder, ein Weihnachtsbaum in wackligem Ständer und jede Menge Schmuck – eine verhängnisvolle Kombination. Die Kugeln hingen fast alle auf einer Seite, auf selber Höhe, die Tanne kriegte Übergewicht, kippte um. Darunter lag ein fünfjähriges Mädchen und sagte unerschüttert eben jenen Satz: "Ich mag nicht, wenn Weihnachtsbäume auf mich fallen." Seither ist es übrigens auch nie wieder passiert. Andrea Drescher

Ein Herz für Zausel

Die Frisur: strubbelig. Das Haar: schütter. Der Wuchs: unregelmäßig. Würden unsere Weihnachtsbäume zum Friseur gehen – der Mann würde seinen Beruf entnervt an den Nagel hängen. Denn während andere Familien jedes Jahr an Weihnachten das gleiche Essen auf den Tisch bringen, gibt es bei uns nur eine unumstößliche Tradition: Der Tannenbaum wird erst am Dienstag vor Heiligabend gekauft. Also kurz vor knapp. Eben zu spät für prächtige Exemplare. Genommen wird, was übrig, unbeachtet und einsam ist. Ob schief, ob dürr, mit zwei Kronen oder einem fehlenden Ast – passt! Weihnachten ist das Fest der Liebe – auch für zauselige Bäumchen. Ronja Vattes

Dann lieber Fasnet

2012. Damals war ich noch Zunftmeister der Narrenzunft. Nur drei Wochen nach Weihnachten fand damals in Elzach ein großes Narrentreffen statt, das wir monatelang vorbereiten mussten. Die Endphase der Vorbereitungen fiel in die Weihnachtszeit. Aber Christbaum, das musste trotzdem sein. Ich schaffte es bis Heiligabend immerhin, den Baum aufzustellen und am ersten Weihnachtsfeiertag, ihn mit drei roten Kerzen und vier blauen Kugeln zu schmücken. Danach war der weihnachtliche Geist noch willig, aber das Fleisch schwach. Auch zwei Tage später war ich nicht weiter. Am 30. Dezember kamen immerhin noch drei Miniaturfasnetmasken als Baumschmuck dazu. Doch dann war Schluss – an Silvester wurde alles wieder abdekoriert und der Baum schon am Neujahrstag, so früh wie sonst nie, über den Balkon auf die Straße geschleudert: Oh du fröhliche – endgültig Bahn frei für die Fasnet. Bernd Fackler

Lernen von Pettersson

Es ist schon einige Jahre her. "Was ist denn das für ein Krüppel!", hieß es, als ich den Christbaum aufstellte. Unten war er zu buschig und oben viel zu licht. Schuldbeladen ging ich in mich. Da fiel mir die Geschichte von Pettersson ein, der unter den staunenden Augen seines Katers Findus selbst einen Christbaum zimmerte. So hab ich’s dann auch gemacht: mit der Bohrmaschine Löcher in den Stamm gebohrt, unten einige von den zu dichten Ästen herausgesägt, mit dem Messer angespitzt und diese in den Baum gesteckt. Es war vielleicht unser schönster Christbaum. Jedenfalls fanden alle, die nichts davon wussten, dass wir einen sehr schönen Baum hätten. Karl-Heinz Fesenmeier

Ressort: Panorama

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Mo, 21. Dezember 2015: PDF-Version herunterladen

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