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"Bis zu 70 Pfund Honig im Jahr"

  • Florian Heß, Klasse 4 & Grundschule Simonswald

  • Fr, 10. Juli 2015
    Zisch-Texte

ZISCH-INTERVIEW mit Imker Wilhelm Haberstroh über die Organisation eines Bienenvolkes und die Bedrohung der Tierart.

Zisch-Reporter Florian Heß  | Foto: PRivat
Zisch-Reporter Florian Heß Foto: PRivat

Mit Bienen kenne ich, Florian Heß aus der vierten Klasse der Grundschule Simonswald, mich nicht so gut aus. Bisher machte ich einen großen Bogen um sie. Um etwas über die Bienen zu erfahren, besuchte ich im Rahmen des Zisch-Projektes den Imker Wilhelm Haberstroh im Ettersbach in Simonswald.

Zisch: Hallo Herr Haberstroh. Seit wann halten Sie Bienen?
Haberstroh: Oh, seit über 50 Jahren schon.
Zisch: Wie sind Sie darauf gekommen, Imker zu werden?
Haberstroh: Naja, das hat mir schon immer Spaß gemacht, und es ist dann zum Hobby geworden.
Zisch: Wie viel Honig gibt es denn pro Jahr?
Haberstroh: Ja, das kommt darauf an, wie gut der Sommer war. In einem guten Jahr gibt es etwa 70 Pfund bis zu einem Zentner. Der meiste Honig wird verkauft.
Zisch: Wie viele Bienen haben Sie?
Haberstroh: Ich habe momentan acht Völker – pro Kasten ein Volk. Jedes Volk hat etwa 50 000 bis 60 000 Bienen. Und natürlich eine Königin.
Zisch: Wo kommt denn die Königin her? Schlüpft die auch aus einem Ei?
Haberstroh: Ja. Manchmal schlüpft auch mehr als eine aus. Aber nur eine Königin pro Volk wird von den Drohnen und Arbeiterinnen geduldet. Die anderen werden getötet. Man kann aber auch eine Königin kaufen. Die gibt es ab 30 Euro.
Zisch: Wie lange lebt denn eine Biene?
Haberstroh: Die Drohnen leben nur einige Wochen. Die Arbeiterinnen können Monate leben, und die Königin lebt etwa drei Jahre, manchmal auch länger. Im Übrigen fliegen die Bienen nur in ihren eigenen Kasten. Die Bienen lassen keine Biene aus einem anderen Volk rein.
Zisch: Was ist denn die Aufgabe von den einzelnen Bienen?
Haberstroh: Die Drohnen sind die Männchen. Ihre Aufgabe ist, die Königin zu befruchten. Die Arbeiterinnen sind sterile Weibchen, die für Nahrung sorgen, und die Königin legt die Eier. Willst du einen Bienenkasten mal genauer ansehen?
Zisch: Ja, okay.
Haberstroh: Keine Sorge, die Bienen machen nichts! Man muss allerdings ein paar Dinge beachten: Am besten sollte es hell und sonnig sein, weil sie es nicht mögen, wenn man abends oder im Regen den Kasten öffnet. Man darf nicht fuchteln oder nach ihnen schlagen, und außerdem mögen die Bienen kein Haarspray.
Zisch: Was machen die Bienen denn im Winter?
Haberstroh: Sie überwintern in ihrem Kasten. Ich füttere sie mit speziellem Futter, das man kaufen kann. Und wenn es mal an einem Wintertag besonders warm und sonnig ist, kommen die Bienen sogar raus.
Zisch: Stimmt es, dass die Bienen eine bedrohte Tierart sind?
Haberstroh: Ja, auf jeden Fall. Früher war es auch einfacher, Bienen zu halten. Jetzt finden sie immer weniger Blumen und blühende Wiesen, die sie unbedingt brauchen. Und die Natur braucht die Bienen zur Bestäubung! Denn wenn die Biene dann von Blüte zu Blüte fliegt, befruchtet sie so viele Blumen.
Zisch: Ja, das haben wir schon in der Schule gelernt.
Wilhelm H.: Und dann gibt es noch die Milben, die sich sehr stark vermehrt haben. Die setzen sich auf der Jungbrut fest und saugen den Jungbienen das Blut aus. Durch diese Milben entsteht großer Schaden bei den Bienenvölkern.

Ressort: Zisch-Texte

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Fr, 10. Juli 2015: PDF-Version herunterladen

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