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"Man weiß nie, was passiert"

  • Sherona Dallmann, Leonie Hoyer, Judith Rummel, Klasse 4e, Otto-Raupp-Schule & Denzlingen

  • Fr, 07. April 2017
    Zisch-Texte

     

ZISCH-INTERVIEW mit Polizeikommissar Rajko Brecht über Scherzanrufe und seine Einsätze.

Polizeikommissar Rajko Brecht mit einem Streifenwagen   | Foto: Privat
Polizeikommissar Rajko Brecht mit einem Streifenwagen Foto: Privat

Um mehr über die Arbeit von Polizisten zu erfahren, haben wir Zisch-Reporter Sherona Dallmann, Leonie Hoyer und Judith Rummel aus der Klasse 4e der Otto-Raupp-Schule in Denzlingen Polizeikommissar Rajko Brecht interviewt. Er wurde 2007 bei der Polizei eingestellt und absolvierte zunächst eine zweieinhalbjährige Ausbildung für den mittleren Dienst. Im Oktober 2013 begann er ein Studium an der Hochschule für Polizei in Villingen-Schwenningen. Seit April 2016 verrichtet er seinen Dienst im Streifendienst beim Polizeirevier Freiburg-Süd.

Zisch: Was ist Ihre Aufgabe als Kommissar im Streifendienst?
Brecht: Im Streifendienst sind wir zuständig für Fälle von einfacher und mittelschwerer Kriminalität. Hierbei treffen wir zunächst die ersten Ermittlungsmaßnahmen und senden diese an einen Endsachbearbeiter, welcher den Fall nach Abschluss der Ermittlungen an die Staatsanwaltschaft weiterleitet. Darüber hinaus sind wir für Straßenverkehrsangelegenheiten zuständig. Darunter fallen größtenteils Verkehrsunfälle. Weitere Aufgaben sind die Begleitung von Demonstrationen sowie Dienste bei Heimspielen des SC Freiburg.
Zisch: Warum sind Sie Polizist?
Brecht: Weil es ein spannender und abwechslungsreicher Beruf ist, und es viele interessante Arbeitsgebiete gibt.
Zisch: Auf was müssen Sie bei einem Einsatz achten?
Brecht: Das kommt immer darauf an, um welche Art von Einsätzen es sich handelt.
Bei Unfällen zum Beispiel darauf, dass die Unfallstelle abgesichert ist, und es zu keinen weiteren Unfällen kommt. Bei aggressiven Personen muss man stets auf seine Eigensicherung achten.
Zisch: Was war Ihr schlimmster Einsatz?
Brecht: Die gefährlichsten Situationen sind oftmals Hausdurchsuchungen bei vermeintlichen Einbruchsobjekten sowie Einsätze mit bewaffneten Tätern.
Zisch: Wurde bei Ihnen schon einmal ein Scherzanruf gemacht?
Brecht: Das kam auch schon vor. Hierbei wird anschließend der Anrufer ermittelt, welcher je nach Schwere des Scherzes mit einer Strafanzeige rechnen muss.
Zisch: Ist Ihr Beruf aufregend?
Brecht: Ja, klar ist es aufregend. Man weiß zu Dienstbeginn nie, welche Einsätze einem zugeteilt werden, und in welche Situationen man sich begeben muss.
Zisch: Haben Sie mehrere Aufträge?
Brecht: Die Aufträge oder Einsätze ergeben sich im Streifendienst größtenteils aus Notrufen oder Anrufen, die beim Polizeirevier eingehen. Demnach haben wir immer mehrere Aufträge zu erledigen.
Zisch: Was braucht man, um Polizist zu werden?
Brecht: Für die Laufbahn des mittleren Dienstes benötigt man einen Realschulabschluss, und für die des gehobenen Dienstes benötigt man mindestens die Fachhochschulreife. Zudem muss man sportlich sein.
Zisch: Wie lange dauert die Ausbildung?
Brecht: Die Ausbildung für den mittleren Dienst geht zweieinhalb Jahre, und die Ausbildung beziehungsweise das Studium als Polizeikommissaranwärter für den gehobenen Dienst dreidreiviertel Jahre. Wenn man, so wie es in meinem Fall war, den Aufstieg in den gehobenen Dienst nachholt, dauert das Studium an der Hochschule für Polizei nochmals zweieinhalb Jahre.
Zisch: Gibt es Polizeipferde in Freiburg?
Brecht: In Freiburg gibt es keinen Standort. Die Polizeipferde werden allerdings manchmal bei großen Veranstaltungen angefordert und eingesetzt.
Zisch: Was gehört zu Ihrer Ausrüstung?
Brecht: Die Uniform, der Streifenwagen, eine Dienstwaffe, Handschellen – am meisten werden Kugelschreiber und Block zur Anzeigenaufnahme benötigt.

Ressort: Zisch-Texte

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Fr, 07. April 2017: PDF-Version herunterladen

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