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"Wolkenkratzer und Natur"

  • Tabea Marr, Klasse 4a, Neunlindenschule & Ihringen

  • Sa, 14. November 2015
    Zisch-Texte

ZISCH-INTERVIEW mit einer Deutschen, die seit knapp 20 Jahren in Hongkong lebt.

Ich bin Tabea Marr aus der Klasse 4a der Neunlindenschule in Ihringen. Meine Tante Thea wohnt 13 Flugstunden von Deutschland entfernt: in Hongkong, im Süden Chinas. Sie lebt in einer ganz anderen Welt als wir: in einer riesigen Stadt am Meer mit unzähligen Wolkenkratzern. Ich habe Thea für Euch gefragt, wie es sich dort so lebt.

Zisch: Wie lange wohnst du schon in Hongkong?
Thea*: Am 28. Januar 2016 werden es 20 Jahre.
Zisch: Wie viele Einwohner hat die Stadt?
Thea: Unsere Stadt hat rund sieben Millionen Einwohner. Davon sind 95 Prozent Chinesen und fünf Prozent kommen aus allen möglichen Ländern.
Zisch: Was findet man dort Besonderes?
Thea: Das ist die Mischung von kulturellen Einflüssen des Ostens wie auch des Westens. Dann natürlich die beeindruckenden Wolkenkratzer als Wahrzeichen der Stadt. Aber all das liegt inmitten von viel Natur. Alles ist unglaublich dicht beieinander. Von meiner Wohnung bin ich in 15 Minuten inmitten der Innenstadt und in 30 Minuten an einem herrlichen Sandstrand. In unserem Stadtgebiet gibt es 263 Inseln. Alles ist nahe am Meer, oft auch an oder auf grünen Hügeln gelegen.
Zisch: Wie hoch ist der höchste Wolkenkratzer?
Thea: Das ist das Hochhaus des ICC (International Commerce Center). Es ist 484 Meter hoch und hat 108 Etagen. Darin befinden sich die höchst gelegene Bar und das höchst gelegene Hotel der Welt.
Zisch: Gibt es viel Verkehr?
Thea: Hongkong gilt als am dichtesten besiedelte Stadt der Welt, eng geht es hier immer zu. Erst recht im Straßenverkehr. Kein Wunder bei meist nur zweispurigen Straßen! Zum Glück haben wir Busse, eine 100 Jahre alte Straßenbahn, viele schnelle Fährboote auf dem Wasser sowie ein gut funktionierendes U-Bahn-System.
Zisch: Von wo kommen die meisten Nicht-Chinesen, die in Hongkong leben?
Thea: Wir haben hier echtes Multikulti. Da die Stadt früher eine englische Kronkolonie war, gibt es noch immer sehr viele Engländer. Aber es leben auch 3000 Deutsche hier.
Zisch: In welchen Klamotten laufen bei Euch die Leute herum?
Thea: Alle Menschen sind sehr schick gekleidet. Es überwiegt der Businesslook – Anzug beziehungsweise Kleid oder Kostüm. Da Chinesen meistens sehr schlank sind und eine gute Figur haben, können sie tolle Kleider tragen. Chinesische Frauen tragen oft ein typisches Kleid namens Cheongsom. Es ist ein eng geschnittenes, hoch geschlitztes langes Kleid. Es hat fast keine Ärmel und sieht sehr elegant aus.
Zisch: Was isst man dort? Essen die Leute mit Stäbchen?
Thea: Chinesen essen fast nur beziehungsweise am liebsten mit Stäbchen – Reis und Nudeln natürlich. Und sehr viel Hühnchen. Es gibt aber auch wirklich exotische Gerichte, zum Beispiel Hühnerfüße, Schlangen oder Haifischflossen. Die mag natürlich nicht jeder, vor allem die Nicht-Chinesen sind da sehr zurückhaltend. Ich auch!

*Tante Thea möchte ihren Nachnamen nicht in der Zeitung lesen.

Ressort: Zisch-Texte

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Sa, 14. November 2015: PDF-Version herunterladen

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