Im Würgegriff der Kartelle: Wie die mexikanische Drogenmetropole Ciudad Juárez zur gefährlichsten Stadt der Welt wurde.
Atemlos biegt der Junge um die Ecke. Er ist höchstens acht. "Mama, Mama!" ruft er verzweifelt und rennt unter dem gelben Plastikband hindurch, das den Tatort absperrt. Zwei schwarz gekleidete, vermummte Polizisten mit kugelsicheren Westen und Maschinengewehren fangen ihn ab. Die Mutter jedoch kann ihren Sohn nicht mehr hören. Sie liegt im Inneren der Bar Las Torres, in der sie als Kellnerin gearbeitet hat. Blutüberströmt, von Kugeln durchsiebt.
Kurz zuvor, gegen 19.20 Uhr: Ein Geländewagen ohne Nummernschilder stoppt mit quietschenden Reifen vor der Bar. Drei schwer bewaffnete Killer stürzen durch die Tür und ballern los. Die Schreie der Opfer gehen im Lärm des Kugelhagels unter. Sechs Kellnerinnen und zwei Kunden sterben sofort, zwei Frauen können sich hinter der Bartheke schwer verletzt in ...