Vor 175 Jahren wollten Friedrich Hecker und die badischen Republikaner den Großherzog in Karlsruhe stürzen. Sie scheiterten fatal. Ein Rückblick auf die Ereignisse.
Ob das mal gut geht? Es ist kalt und es regnet in Strömen, nicht nur in Konstanz. Durch das dortige Rheintor ziehen am 13. April 1848 zögernd und zaudernd Männer, von denen alles andere als flammende Kriegsbegeisterung ausgeht. Dabei hat Friedrich Hecker, der sie gerufen hat, ja auch gar nicht an einen Krieg gedacht, sondern mehr an einen schwarz-rot-goldenen "Festzug", ohne einen Schwertstreich und ohne einen Schuss abgeben zu müssen. Eine mächtige Drohkulisse also.
Kompromiss oder Aufstand
Friedrich Hecker (36), liberaler Abgeordneter des Badischen Parlaments, Anwalt und Vorsitzender der Volksvereine in Baden, hat nichts Geringeres vor, als den Großherzog Leopold in Karlsruhe vom Thron zu jagen. Nachdem das mit Reden, Bittschriften und großen Kundgebungen nicht gelungen ist und die konservativen Liberalen den Weg des Kompromisses mit den Fürsten eingeschlagen und in Regierungsämter eingezogen sind, bleibt dem erklärten Republikaner nur die Kapitulation – oder der Weg des bewaffneten Aufstandes.
Von der Regierung sieht er sich bedroht, nachdem sein wichtiger Konstanzer Weggenosse ...