Er hat zeitlebens die katholische Kirche herausgefordert: Hans Küng war ein kritischer und weltweit beachteter Theologe. Nun starb er mit 93 Jahren in Tübingen.
"Ich bin kein Ketzer. Aber als kritischer Reformtheologe nehme ich nicht mittelalterliche Theologie, Liturgie und Kirchenrecht zum Maßstab, sondern das Evangelium." Dieses Credo beschreibt präzise Selbstverständnis und Denken des Theologen Hans Küng. Anders als seine Kritiker in Violett oder Purpur hielt er die Zukunft der römisch-katholischen Kirche nicht schon deshalb für gesichert, weil sie sich "heilig" nennt. Und weil sie glaubt, sie habe ihre wichtigsten Probleme im Zweiten Vatikanischen Konzil (1962-1965) gelöst und alle Fragen für lange Zeit überzeugend ...