Stefanie Alraune Siebert lebt in Tübingen mit einer schrägen Familie aus Stoff.
Dem Alten ist das Lachen vergangen. Sein Kopf liegt in einer Silberschale, das schüttere Haare quer über die Glatze gekämmt, die Augen wässrig-starr. Stefanie Alraune Siebert braucht keine Guillotine, um den Greis zu enthaupten. Ihr reicht eine Schere für den mörderischen Eingriff, bei dem keine Blutspur übrig bleibt, höchstens ein Häufchen Watte und ein paar Fäden.
Die Tübingerin näht Menschen. Unter ihren Händen ist die Familie gewachsen. Zu den zwei Kindern, ihrem Mann Hans-Wolf und den weißen Katzen kamen über die Jahrzehnte 62 Rentner ...