Account/Login

Die Baupläne des Wortkörpers

  • Do, 18. Januar 2001
    Kultur

     

Für seine Gedichtkonstrukte bekommt er den Huchel-Preis: ein Besuch im Sprachlaboratorium von Oskar Pastior.

Der Dichter Oskar Pastior, dem soeben der Peter-Huchel-Preis zugesprochen wurde, ist eine singuläre Erscheinung in der deutschen Lyrik-Szene. Pastior, 1927 in Siebenbürgen geboren, hat in zahlreichen Gedichtbänden wie kein anderer die Baupläne des Wortkörpers erforscht. Ein Anatom und Architekt der Sprache, der zu den bedeutendsten Gegenwarts-Lyrikern gehört.

Merkwürdige Kunstwörter führen, Codenamen gleich, in das Sprachlaboratorium von Oskar Pastior. ENRITSUDAHL lautet so eine Zauberformel aus diesem Geheimalphabet, bei deren Nennung sich die Türen zum Elementar-Reich der Buchstaben öffnen. In dem Kunstwort ENRITSUDAHL bildet die Letternfolge die Häufigkeitsverteilung der Buchstaben ab wie sie in der Sprache vorkommen. Das E führt die Hitliste des Alphabets an, das R liegt vor dem S und das A, mit dem alles beginnt, steht abgeschlagen auf Platz neun. Die Rangfolge der Buchstaben in der Sprache schert sich nicht um die Ordnung des Alphabets.
Wer das Spiel mit den Buchstaben als Arbeit an den Fundamenten des ...

Artikel verlinken

Wenn Sie auf diesen Artikel von badische-zeitung.de verlinken möchten, können Sie einfach und kostenlos folgenden HTML-Code in Ihre Internetseite einbinden:

© 2024 Badische Zeitung. Keine Gewähr für die Richtigkeit der Angaben.
Bitte beachten Sie auch folgende Nutzungshinweise, die Datenschutzerklärung und das Impressum.

Jetzt diesen Artikel lesen!

  • Alle Artikel auf badische-zeitung.de
  • News-App BZ-Smart
  • Freizeit-App BZ-Lieblingsplätze
  • Redaktioneller Newsletter
  • Kommentarfunktion
Jetzt abonnieren

nach 3 Monaten jederzeit kündbar


Weitere Artikel