Solidarität und Subsidiarität gehören zusammen - und jeder kann etwas dafür tun / Von Thomas Hauser.
B ei ihrem Versuch, tarifliche und soziale Standards zu verteidigen, laufen Gewerkschaften derzeit Gefahr, dem tariflichen und sozialen Kahlschlag den Weg zu bereiten. Auf der andern Seite aber fehlen bei Arbeitgebern wie in der Politik die Partner, mit denen man konstruktiv darüber streiten könnte, wie die Marktwirtschaft aussehen müsste, die den rheinischen Kapitalismus als Alternative zum angelsächsischen Marktradikalismus ablösen könnte. Doch je mehr wir uns in unseren Besitzstandsdebatten blockieren, desto mehr bricht sich auch hier zu Lande der Neoliberalismus Bahn. Wem an einem funktionierenden Sozialstaat gelegen ist, der kann angesichts dieser Entwicklung manchmal verzweifeln.
In so einer Situation hilft es, alltägliche Diskussionen eine Weile zu vergessen und sich grundsätzlicheren Fragen zuzuwenden. Zum Beispiel der nach den Wurzeln unseres Sozialstaates. Dabei stößt man zwangsläufig auf ein Begriffspaar - Solidarität ...