Für "ihre" Kinder im Slum nimmt die brasilianische Künstlerin und Menschenrechtlerin Yvonne Bezerra de Mello soziale Ächtung in Kauf / Von Rebecca Hillauer.
R io de Janeiro, die "schönste Stadt der Welt": Zuckerhut, Karneval, Lebensfreude, Farbenpracht und Samba. Auf dem Corcovado breitet die monumentale Christusstatue ihre Arme aus. Inmitten dieser Traumkulisse wuchern die Favelas wie Geschwüre zwischen den Hügeln und dem Häusermeer der Stadt. Kaum ein Sonnenschein dringt in die Straßen der Slums. In der Favela von Marè, im Norden Rios, liegt Yvonne Bezerra de Mellos Organisation, das Projeto Uere - was so viel heißt wie "Kinder des Lichts".
Es ist Mittagszeit. Im Aufenthaltsraum des einstöckigen grün getünchten Hauses sitzen Kinder ...