In der Hauptstadt Nordsyriens, Kamischli, ist sowohl russisches als auch amerikanisches Militär eingerückt / Die Menschen fürchten sich vor neuen Angriffen.
Die Hauptstadt Nordsyriens, Kamischli, erinnert knapp vier Wochen nach Beginn der türkischen Offensive an das geteilte Berlin vor 1989. Russische und amerikanische Truppen sind eingerückt. Die Bevölkerung fürchtet neue Angriffe der Türkei oder die Machtübernahme durch die mit Russland verbündete syrische Armee. Sie fühlt sich von der Welt verlassen.
In der Hölle müsse es einen Platz geben für die Christen aus Europa, sagt ein Mann im Al-Salam-Krankenhaus von Kamischli. Fadi Sabri Habsoori ist syrischer Christ. Die Retter zogen seine Frau Juliette nach einem türkischen Luftangriff aus den Trümmern ihres Hauses in Kamischli. Die Ärzte in der Al-Salam-Klinik stellten fest, dass ihre Wirbelsäule gebrochen ist. Ihre Beine wird sie nie wieder bewegen können. Die 32-jährige Mutter starrt ins Leere und stöhnt. Die Klinik müsse Schmerzmittel sparsam anwenden, ...