"Die Kinder sollen nach innen gehen"
BZ-INTERVIEW: Jesper Juul will mit seinem neuen Buch "Miteinander" zu mehr Empathie anleiten.
Kinder haben zu wenig Kontakt zu sich und sie können deshalb kein Mitgefühl mit ihrer Umwelt empfinden. Wie es überhaupt in unserer Gesellschaft zu wenig Empathie gibt. Das ist der Befund, den der Familientherapeut Jesper Juul (61) in seinem neuen Buch "Miteinander" beschreibt – und dem er und seine Mitautoren mit Körperübungen abhelfen wollen. Stephanie Streif sprach mit Juul über das Projekt.
BZ: Herr Juul, in Ihrem neuen Buch treten Sie mit fünf Co-Autoren heraus aus dem familiären Wohnzimmer und gehen hinein in die Welt. Um zu kritisieren, was ist: zu viel Stress, zu wenig Werte und keine Empathie. Warum?Jesper Juul: Wir erleben immer mehr Kinder, die außer sich sind. Diesen Kindern geht es nicht gut, sie lernen schlecht, sind aufgedreht, können sich nicht konzentrieren und finden keinen Weg zurück zu sich selbst. Fast scheint es so, als hätten sie den Kontakt zu ihrem Innersten verloren. Wir beobachten auch, dass man bei diesen Kindern weder mit Pädagogik ...