Von Maier bis Kretschmann
Die Ministerpräsidenten
Sa, 21. April 2012, 00:00 Uhr
Südwest
Von Reinhold Maier bis zum aktuellen Amtsinhaber Winfried Kretschmann hat Baden-Württemberg bisher neun Regierungschefs erlebt. Die Landesväter in Kurzporträts.
Die Geschichte Baden-Württembergs begann mit einem Wutausbruch der CDU. Verantwortlich war dafür Reinhold Maier (1889–1971), ein Remstal-Liberaler par excellence und eigenwilliger Kopf. Er wollte, obwohl alles nach einer Allparteienregierung strebte, die CDU nicht an der Macht beteiligen. Der bisherige Regierungschef des Rumpfstaats Württemberg-Baden traute der Union nicht, war sie doch in der Frage des Südweststaats zerstritten. Zudem forderte sie die konfessionell gebundene Volksschule, was der Liberale rundweg ablehnte. Also verkündete er am 25. April 1952 in der ersten Sitzung des Landtags, der ihn zuvor zum ersten und einzigen FDP-Ministerpräsidenten in der Geschichte der Bundesrepublik gewählt hatte, eine Kabinettsliste ohne ein Mitglied der Union – was diese mit empörten Zwischenrufen quittierte. Die Düpierung der größten Fraktion, hinter der die katholische ...