Wie und wann ist der Täter in das Herz der Stadt gelangt? "Wir wissen es nicht", räumt ein Ermitter ein. Nach dem Angriff auf den Straßburger Weihnachtsmarkt sind noch immer nicht alle Hintergründe geklärt.
Nummer 74, Rue du Lazaret, ist ein unscheinbarer Hauseingang in einem ganz normalen Straßburger Viertel. Die Fassade ist in einem schmutzigen Orangeton gestrichen, der nicht mehr ganz neue Türrahmen von marmorierten Steinplatten eingerahmt. An der Hausecke vorne ist ein italienisches Ristorante untergebracht. Um die Ecke im Neudorf, wie die Gegend heißt, stehen schon wieder sehr ansehnliche Gründerzeithäuser.
Kein Attentäter, der von außen kam
Hier endet am Abend des 13. Dezember 2018 die Suche nach dem Attentäter Cherif Chekatt. Er hatte eine Schneise der Angst durch das vorweihnachtliche, prächtig geschmückte Straßburg geschlagen. Er war kein Attentäter, der von außen kam. Chekatt hat seine Kindheit ausgerechnet im Neudorf verbracht. Aber in der Mitte der Gesellschaft wohl eher nicht. Chekatt hat sich in den 29 Jahren seines Lebens scharf am Rande dieser Gesellschaft bewegt. Schon ...