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Erklär's mir: Was ist Lyrik?

Bettina Schulte
  • Di, 16. September 2014
    Erklär's mir

Wollt Ihr wissen, woher das Wort
"Lyrik" stammt? Es ist ein sehr altes Wort, mehr als zweitausend Jahre alt: Es wurde gebildet aus dem griechischen Wort "Lyra". Das bedeutet "Leier". Zu einer Leier, einem sehr, sehr alten Saiteninstrument, dem ältesten der Welt, wurden im antiken Griechenland Verse gesungen: Gedichte, die sich von Geschichten unterscheiden, weil sie gereimt sind, wurden – wie die Schlager heute, die ja auch gereimt sind – zur Musik vorgetragen. Die Musik ist den Gedichten im Lauf der Zeit abhanden gekommen. Aber musikalisch sind sie geblieben: Weil das schöner klingt, wenn sich "Herz" auf "Schmerz" reimt oder "auch" auf "Hauch". Gedichte haben meistens Strophen wie Lieder. Und in der Romantik, das ist jetzt ungefähr 200 Jahre her, wurden viele Gedichte vertont: Sie bekamen von Komponisten eine Melodie. Die moderne Lyrik allerdings reimt sich fast nicht mehr. Wie kann man trotzdem erkennen, dass es immer noch Gedichte sind? Wenn man sie liest, sieht man, dass auf der Buchseite viel Platz neben ihnen bleibt. Und wenn man sie hört, versteht man sie nicht sofort. Denn Lyrik erzählt keine Geschichten. Sie bringt Stimmungen und Gefühle zum Ausdruck. Wenn man traurig ist, liest man ein Gedicht. Oder man hört Musik. Die beiden sind sich eben ähnlich.

Ressort: Erklär's mir

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Di, 16. September 2014: PDF-Version herunterladen

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