"Es sollte Warenhäuser geben, aber keine jüdischen mehr"

BZ-INTERVIEWmit Bernd Serger, Autor und Initiator einer Ausstellung über die Geschichte der Kaufmannsfamilie Knopf, die ihr Warenhaus in der Kaiser-Joseph-Straße 192 auf Druck der Nazis verkaufen musste.

So sah die Kaiser-Joseph-Straße aus, a...orne) lange Zeit das Stadtbild prägte. | Foto: Sammlung Serger/Anita Fertl — So sah die Kaiser-Joseph-Straße aus, als sie noch Kaiserstraße hieß: Seit 1895 war das Geschäft der jüdischen Kaufmannsfamilie Knopf im Haus Kaiserstraße 60 angesiedelt, dessen Fassade (rechts vorne) lange Zeit das Stadtbild prägte. Foto: Sammlung Serger/Anita Fertl

Dort, wo sich der Neubau der Sparkasse befindet, in der heutigen Kaiser-Joseph-Straße 192, betrieb einst die jüdische Kaufmannsfamilie Knopf eines ihrer Warenhäuser. Daran soll eine Ausstellung erinnern, die der Journalist und Buchautor Bernd Serger mit Hilfe und in den Räumen der Sparkasse initiiert hat. Über Aufstieg, Höhepunkt und Niedergang des Knopf-Imperiums hat ihn Anita Fertl befragt.

BZ: Sind Sie bei Ihren Recherchen zum Warenhaus Knopf auf direkte Nachfolger gestoßen?
Bernd Serger: Der Gründer Sally Knopf hatte sechs Töchter und einen Sohn. Es gibt außer in den USA auch in der Schweiz noch Verwandte, Nachkommen der Tochter Irma Knopf, die heute Rügländer heißen und aus Luzern kommen. Die Familie stellt wertvolle Exponate zur ...