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"Große historische Traumata"

Annemarie Rösch
  • Di, 15. Dezember 2015
    Literatur & Vorträge

BZ-INTERVIEW mit dem französischen Autor Alexis Jenni über den Front National, den Terror und die schwierige Kolonialgeschichte .

Alexis Jenni   | Foto: Rösch
Alexis Jenni Foto: Rösch

So viele Franzosen wie nie, nämlich 6,8 Millionen, haben dem rechtspopulistischen Front National (FN) am Sonntag ihre Stimme gegeben. Das mag auch eine Reaktion auf den islamistischen Terror sein, durch den in Paris im November 130 Menschen starben. Annemarie Rösch sprach darüber mit Alexis Jenni, der das schwierige Verhältnis zwischen Franzosen und Einwanderern aus den früheren Kolonien in Nordafrika in seinem Roman "Die französische Kunst des Krieges" thematisierte.

BZ: Herr Jenni, warum rücken nicht alle Franzosen, eingewanderte wie nicht-eingewanderte, nach dem Terror zusammen, um ihm gemeinsam zu begegnen?
Jenni: Frankreich hat ein ethnisches und religiöses Problem mit der arabischen Bevölkerung. Das Drama ist, dass es vielen Franzosen schwerfällt, zu akzeptieren, dass die Einwanderer aus Nordafrika Franzosen sind wie alle anderen. Man spricht oft von "ihnen" und "wir". Für andere Einwanderer gilt diese Ausgrenzung nicht, etwa für die Boat People, die in den 80er Jahren aus Vietnam geflohen waren. Sie sind in der Bevölkerung ...

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