Der Edelpilz galt in Deutschland lange als ausgestorben – Freiburger Forscher haben ihn durch Zufall entdeckt. Jetzt züchten sie den Burgundertrüffel. Noch vor ein paar Jahren war das nicht vorstellbar.
Äste peitschen durch die klare Luft, der Himmel ist eisgrau und die Hunde rennen. Jagen den Berg hinauf, über Baumwurzeln und Gehölz hinweg. Trüffelsucher Ludger Sproll, 51, hetzt ihnen hinterher. Er trägt eine grüne Fleecejacke und eine Wollmütze, die er tief ins Gesicht gezogen hat. Neben ihm trabt Diplomforstwirt Ulrich Stobbe, 33 Jahre. Die beiden Geschäftspartner folgen ihren Hunden durchs Unterholz – in den Wipfeln über ihnen braust der Wind. Sturm Billie trifft an diesem Dezembernachmittag mit voller Wucht auf den Freiburger Schönberg, der als Hügel vor dem Schwarzwald liegt.
"Diana", brüllt Ludger Sproll gegen die Windwand an. Die Jagdhündin reißt ihren Oberkörper herum. Kurzes Fell, feine Muskeln, dunkle Augen, weiße Tatzen und brauner Rücken. Sie steht am Berghang wie eine Statue. Nur das eine Ohr klappt der Wind nach hinten. Als Sproll auf Höhe seiner dienstältesten Trüffelhündin hält, fängt diese an mit dem Schwanz zu wedeln und zu bellen. "Gutes Mädchen, los weiter", sagt Sproll. Diana schießt den Berg hinauf, wo die beiden jüngeren ...