Ohne Job und ohne Perspektive – das ist neu und bitter für viele junge Iren. Notgedrungen verlassen inzwischen Tausende ihre Heimatinsel.
Teresa Foley wartet auf ein Zeichen. Ein Piepen, ein Aufleuchten ihres Handys. Fast jeden Abend ist das nun so im Leben der jungen Irin aus Waterford, 160 Kilometer südlich von Dublin. Nach einem harten Arbeitstag in einem Hospital wäre die kleine, energiegeladene Frau jetzt lieber mit ihren Freunden im Pub, den Ärger wegfeiern. Aber da ist der Haken: Die Freunde sind weit weg. Und Teresa Foley (25) fühlt sich ein wenig verloren in ihrer großen Küche, während sie immer wieder das Telefon zur Hand nimmt, es prüft auf eine Nachricht ihrer besten Freundin, auf ein Lebenszeichen aus der Ferne.
Endlich: "Chat in 10 min!", textet Brid Joy aus London. Es kann losgehen. Teresa Foley ist die Freude deutlich anzusehen. Sie springt auf, ihr Körper ist plötzlich gespannt. Mit leichten Schritten läuft sie durchs Wohnzimmer, holt den Laptop, gleich gibt’s News. Wetter, Mode, Beziehungsgeschichten, das sind die Themen der beiden. Das neue irische Sparprogramm diskutieren sie nicht – dabei hat die ...