Sterbehilfe in Deutschland: Muss man sich hierzulande vor einem schmerzhaften Tod in Einsamkeit fürchten? Eine Reise mit sechs Stationen.
Die Hand, die sich zur Begrüßung entgegenreckt, ist weich, wässrig und prall geschwollen. Es ist alles andere als eine fröhliche Gesellschaft, die sich hier um den Tisch versammelt hat. Der gemeinsame Ausflug in die Normalität beim Mittagessen im Hospiz Karl Josef gestaltet sich zäh, trotz Blumen auf dem Tisch, Hühnerfleisch und klassischer Musik. Walter Rudolf erzählt mit blutunterlaufenen Unterarmen von seinem Wochenende, einem Ausflug mit dem Rollstuhl zum Waldrand vor der Tür. Karin Solms versucht mit zitternder Gabel die wenigen Nudeln aus ihrem Schüsselchen zu fischen, während sie und ihren Tumor die Worte der Mitpatienten und Pfleger am Tisch schon gar nicht mehr zu erreichen scheinen. Sterben – nur damit wir wissen, wovon wir reden – Sterben ist in Deutschland immer noch Sterben – nicht mehr und nicht weniger. Trotz Schmerzpumpe, Hospizstationen und aufopferungsvollen Menschen.
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