Diagnose Störenfried: Die Zahl der Kinder mit dem Zappelphilippsyndrom ADHS steigt rasant. Wo liegt das Problem? BZ-Mitarbeiterin Anita Rüffer hat sich auf Spurensuche begeben.
Es ist wie ein Stich ins Wespennest: ADHS? Die Mutter, Leiterin eines Gesprächskreises für Eltern von Kindern, die unter dem Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätssyndrom leiden, verweigert am Telefon jede Auskunft. Und empört sich dann doch: "Überall werden diese Kinder als Störenfriede gebrandmarkt und zu Außenseitern gestempelt." Und die Eltern als Erziehungsversager gleich mit. Die Nerven liegen blank. Zumal die Barmer GEK jüngst mit alarmierenden Zahlen die Diskussion erneut anheizte: Von 2006 bis 2011 seien die ADHS-Diagnosen bei Kindern und Jugendlichen in Deutschland um 42 Prozent gestiegen und mit ihnen die Verschreibung des Medikaments Ritalin. Im Alter von elf Jahren sollen sieben Prozent aller ...