Er war der "Poet der Canyons" und wurde Vorbild für Aussteiger, Naturfreunde und Öko-Freaks: Das kurze Leben des Everett Ruess (1914-1934) / Von Ludger Lütkehaus.
E s ist im Frühherbst des Jahres 1931. Im Südwesten der USA, dem Grenzgebiet der Staaten Arizona und Utah, zwischen tief eingeschnittenen Canyons und endlosen Mesas, ist ein einsamer Reiter unterwegs. In monatelangen Ritten hat er die Strecke vom Monument Valley über den Canyon de Chelly bis zum Zion National Park und dem Kaibab Forest zurückgelegt. Jetzt ist das North Rim des Grand Canyon sein Ziel. Manchmal phantasiert er vom "wilden und schönen Leben".
Doch er reitet nicht im Reklameauftrag für den Geschmack von Weite und Abenteuer. Der Esel, der ihn und sein Gepäck trägt, ist für eine heroische Inszenierung nur bedingt tauglich. Die monumentalen Landschaften sind von Hollywood, auch von den Touristen noch nicht entdeckt. Bis auf die Gesellschaft des Esels ist die Einsamkeit absolut, die grandiose Natur der Raum, in dem es kein menschliches Echo, nur ...