Vor 600 Jahren erkor das Konzil von Konstanz Oddo di Colonna zum Papst. Der neue Oberhirte überwand die Spaltung der katholischen Kirche. Konstanz feiert das Ereignis.
Caterina Conti und Agapito Colonna sind nicht verheiratet, als um 1368 in Genazzano ihr Sohn Oddo zur Welt kommt. Ein "lediges Kind" darf – das gilt noch bis ins 20. Jahrhundert – nicht Priester werden. So studiert der junge Mann in Perugia halt Jura, dient in der Karrierespur adliger Vorfahren der Kurie. Papst Innozenz VII. ernennt den Laien 1405 zum Kardinal. Und am 11. November 1417, heute vor 600 Jahren, wählt das Konzil zu Konstanz den 49-Jährigen sogar zum Papst.
Auf Martin V., wie er sich nach dem Tagesheiligen nennt, wartet die Herkulesaufgabe, das fast 40 Jahre dauernde Große Abendländische Schisma mit Päpsten und Gegenpäpsten zu überwinden. Die katholische Kirche und die Stadt Konstanz feiern das historische Ereignis an diesem Wochenende (siehe Infobox unten).
"Das Konstanzer Konzil gilt mit Recht als die größte und bedeutendste Versammlung des späten Mittelalters", urteilt der ...