Laut und aggressiv oder in sich gekehrt und depressiv: Psychische Probleme bei Kindern äußern sich unterschiedlich. Wie sie zu erkennen sind, erzählt eine Kinder- und Jugendpsychiaterin.
20 Prozent aller Kinder in Deutschland gelten als psychisch auffällig. Kinder mit auffallenden Verhaltensweisen und Schwierigkeiten beschäftigen pädagogische Fachkräfte und Lehrer landauf und landab. Wie kommt es zu solch einer Häufung, und wie wird man diesen Kindern gerecht? Claudia Füßler befragte Christa Schaff, Fachärztin für Kinder- und Jugendpsychiatrie, über laute und leise Symptome, Wertschätzung an Schulen und die Chancen der Kindertherapie.
BZ: Jedes fünfte Kind in Deutschland gilt als psychisch auffällig oder bereits ernsthaft erkrankt. Ist das übertrieben?
Schaff: Nein, das ist genau die Problemlage, mit der wir es zu tun haben. Je nach Studie schwanken die Zahlen zwischen 17 und 25 Prozent – so viele Kinder zeigen Symptome. Dabei nimmt die Anzahl der Symptome pro Kind inzwischen zu, sie sind nicht nur in einem Punkt auffällig, ...