Kommentar
Aus dem Dieselgate lernen
Frank-Thomas Uhrig
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Die VW-Verantwortlichen sollten es nach der Krise nicht bei einem "Weiter so, wir haben alles im Griff" belassen, wie es in der Rede von Konzernchef Matthias Müller bei der Jahrespressekonferenz angeklungen ist. Denn der Autokunde, zumal der deutsche, ist zwar nicht sonderlich spontan, dafür aber extrem nachtragend.
Daran, dass sich die Krise bei VW in der Bilanz weniger stark auswirkt als befürchtet, haben die schärfsten Kritiker der Automobilindustrie beträchtlichen Anteil. VW hat betrogen und die Kunden ebenso hinters Licht geführt wie die Zulassungsbehörden. Doch kaum wurde die Geschichte ruchbar, sprachen die Kritiker meist nur noch von "Dieselgate". Sie verdächtigten alle Autohersteller und lenkten damit kurioser Weise von VW eher ab.
Wenn alle betrügen, dachten sich viele Kunden, darf man sich unter den betrügerischen Autos guten Gewissens das beste auszusuchen. Prompt landeten viele wieder bei den ...