Der Literaturwissenschaftler Michael Opitz hat die erste Biographie des 2007 gestorbenen Dichters Wolfgang Hilbig vorgelegt. Hilbigs Abgründe aber scheut Opitz.
Im Ganzen ist ein souverän und kenntnisreich geschriebenes Buch aus der Perspektive eines in der DDR aufgewachsenen Forschers entstanden; ein im Westen Sozialisierter hätte vermutlich andere Akzente gesetzt. Opitz hat dafür die 46 Archivkästen des Nachlasses und die Hilbig-Sammlung der Berliner Akademie der Künste durchforstet, zahlreiche bislang unveröffentlichte Manuskripte und Briefe ausgewertet.
In ihrem 2008 erschienenen Essay "Der Gottesbeweis", der beim Schreiben der vorliegenden Biographie nicht berücksichtigt wurde, stellt Natascha Wodin, die mit Hilbig dreizehn Jahre zusammengelebt hat, die ...