Die Löhne reichen nicht aus, der Schwarzmarkt blüht.
Samstags im Morgengrauen schultert der Uniprofessor Elio Ohep im bürgerlichen Osten von Caracas zwei alte Kartoffelsäcke und macht sich auf den Weg zur Bushaltestelle. Sein Ziel: der eine Stunde von seiner Wohnung entfernte Großmarkt. "Bis vor ein paar Monaten fuhr ich mit dem Auto. Das ist kaputt, und es gibt keine Ersatzteile", seufzt der 68-jährige Marketingexperte. Venezuela, die Petroökonomie des Überflusses und des hemmungslosen Konsums, ist nach 17 Jahren Sozialismus im Mangel angekommen.
Die Venezolaner kämpfen mit Güterknappheit und Hyperinflation, mit Strom-und Wassersperren. Als Ohep auf dem ...