Bewegung im wertkonservativen Amerika? Die Zeichen für die bundesweite Homo-Ehe stehen gut.
"Es ist ein bisschen wie ein Science-Fiction." Shelley Hearne sitzt im Wohnzimmer ihres gemütlichen Reihenhauses in Washington DC und schüttelt ungläubig ihren Kopf. Nur zwei Kilometer entfernt von hier könnte in diesem Frühjahr das Oberste Bundesgericht der USA Geschichte schreiben. Die neun Richter entscheiden darüber, ob Homosexuelle künftig in jedem Bundesstaat des Landes heiraten dürfen. Alle Zeichen stehen auf Ja. "Ich hätte das vor zehn Jahren nie für möglich gehalten", sagt die 53-Jährige: "Nie".
Was ist geschehen im wertkonservativen Amerika? Befürworter und Gegner der Homo-Ehe reiben sich verwundert die Augen. Sie bejubeln je nach Position die wachsende Toleranz und Offenheit ihrer Gesellschaft oder beklagen den Verfall jener traditionellen Werte, auf denen ihr Land doch ...