Joachim Gauck nimmt Abschied von seinem Amt . In Paris beschwört der scheidende Bundespräsident noch einmal die deutsch-französische Freundschaft – und seine Sorge um die Demokratie.
Der große Kuppelsaal der ehrwürdigen Pariser Universität Sorbonne macht jeden Gast zum Zwerg. Arkadische Szenen mit fröhlich entspannten Menschen schmücken die Rückwand hinter der Bühne. Descartes, Richelieu und andere in Stein gemeißelte Geistesgrößen scheinen über das Geschehen weit unter ihren Füßen zu wachen. Auch Bundespräsident Joachim Gauck, der hier gleich von Rektor Barthélemy Jobert die Ehrendoktorwürde verliehen bekommt, wirkt klein und schmächtig. So pompös die Zeremonie auch inszeniert ist – Einzug der Ehrengäste in roten und gelben Talaren, Singen der Nationalhymnen inklusive – Hybris kann an diesem, seit Jahrhunderten kaum veränderten Ort des Geistes kaum aufkommen. ...