"Die Welt schaut zu Recht auf Karadzic"
BZ-INTERVIEW mit Albin Eser, von 2004 bis 2006 Richter am Jugoslawien-Tribunal
FREIBURG Die Festnahme des ehemaligen bosnischen Serbenführers Radovan Karadzic, gegen die am Dienstagabend rund 15 000 serbische Extremisten in Belgrad demonstrierten, rückt das Internationale Jugoslawien-Tribunal in Den Haag wieder in den Mittelpunkt des öffentlichen Interesses. Christian Rath sprach darüber mit dem Freiburger Rechtsprofessor Albin Eser, der von 2004 bis 2006 Richter am Jugoslawien-Gerichtshof war. Zurzeit lehrt er als Gastprofessor in Kyoto/Japan.
BZ: Karadzic ist endlich verhaftet worden. Kann der Jugoslawien-Gerichtshof doch noch zu einem erfolgreichen Ende gebracht werden?Eser: Ich bitte Sie: Der Gerichtshof wäre auch ohne ein Verfahren gegen Karadzic erfolgreich ...